Fiat Chrysler Automobiles (FCA) hat weitere Initiativen auf den Weg gebracht, mit denen die Elektrifizierung der Modellpalette besonders nachhaltig gestaltet werden soll. Darüber hinaus hat das Unternehmen für seinen Turiner Produktionskomplex weitere Schritte im Rahmen des Investitionsplans abgeschlossen, der für Italien einen Umfang von insgesamt fünf Milliarden Euro für die Jahre 2019 bis 2021 vorsieht. Das berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Vor kurzem hat FCA ein gemeinsam mit dem italienischen Energieversorgungsunternehmen Terna entwickeltes Projekt vorgestellt, mit dem das weltweit größte Netz entstehen soll, in dem die Akkus von Elektro-Fahrzeugen als Zwischenspeicher und Puffer für das gesamte Stromnetz eingesetzt werden. In einem ersten Schritt wird dieses sogenannte Vehicle-to-Grid-Projekt (V2G) rund 700 vollelektrisch angetriebene Fiat 500 BEV betreffen, die bis zu 25 Megawatt ins Stromnetz einspeisen können, um Spitzenzeiten beim Energiebedarf zu überbrücken.
Fiat Chrysler Automobiles: Photovoltaik-Anlagen werden installiert
FCA hat darüber hinaus die Umsetzung von zwei weiteren strategischen Projekten beschlossen:
Im FCA Werk Mirafiori werden Photovoltaik-Anlagen installiert. Die Solarpaneele bedecken eine Fläche von rund 120.000 Quadratmetern auf Dächern sowie weitere 30.000 Quadratmeter auf 1.750 überdachten Parkplätzen. Die Gesamtleistung beträgt 15 Megawatt. Mit dieser Anlage sollen mehr als 5.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Sie liefert nachhaltig die Energie, um Akkus der im Werk gebauten Elektro-Fahrzeuge aufzuladen.
Partner im Projekt der auf den Gebäudedächern installierten Anlage ist Edison. Die Paneele werden auf den historischen Werkhallen 64, 71 und 72, der Fahrzeugmontage sowie des RG Center in der Nähe der Teststrecke von Mirafiori montiert. Die Photovoltaik-Technologie auf den Parkplätzen realisiert FCA in Zusammenarbeit mit ENGIE. Die Anlage wird derzeit auf den für das V2G-Projekt vorgesehenen Parkplätzen installiert. Die in beiden Anlagen erzeugte elektrische Energie steigert die Nachhaltigkeit der Produktion im FCA Werk Mirafiori. In allen Turiner Werken errichtet FCA rund 850 Ladestationen, davon 750 auf den Parkplätzen der Mitarbeiter.
Nachhaltigkeitsprojekte sind Teil des Investitionsplans
Diese Projekte werden parallel zu Verbesserungen in anderen Kompetenzzentren der Turiner FCA Werke umgesetzt, die Produktion oder Technologie betreffen. Eines davon ist das sogenannte Zentrum für Additive Fertigung, in dem zur Unterstützung von Designprozessen und Ingenieursaktivitäten Methoden und Technologien entwickelt werden, unterschiedliche Materialien ohne Werkzeugeinsatz miteinander zu verbinden. Ein weiteres ist die Akademie des „World Class Manufacturing Development Center“, in dem jährlich rund 5.000 Mitarbeiter etwa 80.000 Stunden Fortbildung zu neuen Fertigungstechniken und Prozessen erhalten.
Die neuen Nachhaltigkeitsprojekte sind Teil des Investitionsplans von FCA zu neuen Produkten, der mit großem Tempo vorangetrieben wird und den Turiner Fabrikkomplex in ein Exzellenzzentrum für Elektrifizierung auf nationaler und internationaler Ebene transformiert.
Batteriefabrik soll gebaut werden
Die Investitionen in neue Produkte der Turiner FCA Werke betreffen aktuell verschiedene Modelle unter anderem den Fiat 500 BEV (battery electric vehicle). Für dieses Modell ist die Fertigung komplett aufgebaut. Die Produktion der Vorserienmodelle hat begonnen. Der Markstart ist für Juni 2020 geplant. Die Produktion der überarbeiteten Modellversionen der Modelle Maserati Quattroporte und Maserati Levante beginnt im Juli 2020. Zudem laufen in Mirafiori die Investitionen zur Errichtung der ersten Fabrik, in der die Batteriemodule für alle elektrifizierten Modelle von Maserati hergestellt werden.
Addiert betragen die Investitionen, die für die Turiner Werke bereits gestartet wurden, rund zwei Milliarden Euro. Planmäßig bilden sie die Grundlage für die Rückkehr zur Vollbeschäftigung spätestens im Jahr 2022. FCA hat darüber hinaus begonnen, rund 100 Spezialisten einzustellen, die für zusätzliche Aufgaben im Zusammenhang mit der Markteinführung der neuen Produkte benötigt werden.
Pietro Gorlier, FCA Chief Operating Officer EMEA Region, sagt dazu in einer Pressemitteilung: „Die neuen Projekte zur Nachhaltigkeit und die bereits erreichten Meilensteine in der Produktion zeigen, wie FCA weiterhin seine Aktivitäten verstärkt, zu denen auch alle Mitarbeiter und die Exzellenzzentren einen Beitrag leisten. Mit dem Produktionsstart einer ganzen Reihe neuer Modelle und weiteren Projekten zur Elektrifizierung ist 2020 ein signifikant wichtiges Jahr für die Zukunft der gesamten Gruppe.“