Thilo Brodtmann

VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. - (Bild: VDMA)

Die Reaktion von VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann

Das Statement von VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann im Wortlaut: „Der amerikanische Präsident Donald Trump setzt mit seiner heutigen Ankündigung, die EU nicht länger von Zöllen auf Stahl- und Aluminiumprodukte auszunehmen, ein fatales Signal für den transatlantischen Handel. Anstatt mit der Europäischen Union über einen wechselseitigen Abbau von Zöllen und anderen Handelsbarrieren zu verhandeln, setzt der US-Präsident auf Abschottung.

Seine 'Handelsstrategie' ist eigentlich keine und wird sich mittelfristig als Eigentor erweisen. Denn sie schadet der weiteren Einbindung der US-Industrie in globale Wertschöpfungsketten. Leidtragende sind nicht nur amerikanische Unternehmen, die jetzt für Stahl und Aluminium höhere Preise zahlen müssen, sondern auch weite Teile der deutschen und europäischen Investitionsgüterindustrie, die in den USA investiert haben und Stahl sowie Aluminium verarbeiten.

Die Europäische Union sollte nun umso energischer für einen regelbasierten Freihandel im Rahmen der WTO eintreten, etwaige Gegenmaßnahmen hinsichtlich ihrer Angemessenheit prüfen und zugleich den Vereinigten Staaten den Weg zurück an den Verhandlungstisch offenhalten. Denn wir brauchen ein schlankes Freihandelsabkommen, das alle Zölle abbaut und nicht-tarifäre Handelshemmnisse beseitigt. Damit wäre das leidige Thema der bilateralen Zölle ein für alle Mal vom Tisch.“

"Weitere Eskalation muss vermieden werden"

Auch Frank Sportolari, Präsident der AmCham Germany, sieht die Auswirkungen dieser Entscheidung für den transatlantischen Handel mit großer Sorge.

Er sagt: „AmCham Germany bedauert dieses negative Signal für die transatlantische Partnerschaft und den freien Handel. Eine weitere Eskalation des Handelskonfliktes muss unbedingt vermieden werden. Die EU sollte mit Besonnenheit reagieren und weiter den Dialog suchen, um eine Spirale von Maßnahmen und Gegenmaßnahmen zu verhindern. Es muss ein neues Handelsabkommen mit den USA angestrebt werden. Nur gemeinsam kann der Spielraum für Anpassungen im transatlantischen Handel ausgelotet werden. Ich appelliere an die Beteiligten, entschieden für offene Märkte und einen freien und regelbasierten Handel einzutreten. Gerade die deutsche und amerikanische Wirtschaft sind eng miteinander verbunden."

USA verhängen Strafzölle gegen EU-Länder

Donald Trump

Der Handelsstreit zwischen den USA und der EU droht zu eskalieren. Die Trump-Regierung macht ernst und brummt Unternehmen aus der EU Strafzölle für Stahl und Aluminium auf. Gleiches gilt für Mexiko und Kanada. Brüssel kündigt eine baldige Antwort an. Hier geht es zum Artikel.

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