Die Autoren haben bei 19 Tarifverhandlungen bis Ende Juni die verschiedenen Konfliktschritte in einem Punktesystem bewertet und eine deutliche Steigerung im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 festgestellt.
Am heftigsten ging es danach in der Druckindustrie und im Bankgewerbe zu, während für die papiererzeugende Industrie, die ostdeutsche Textilindustrie und die Deutsche Post weitgehend geräuschlos neue Abkommen geschlossen wurden. Die Entgeltforderungen lagen zwischen 5,0 und 6,5 Prozent jeweils für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Dazu kamen häufig Forderungen nach neuen Arbeitszeitmodellen.
Die Abschlüsse umfassten meist deutlich längere Zeiträume von bis zu drei Jahren mit stufenweisen Lohnerhöhungen. Für das zweite Halbjahr erwarten die Autoren eher ruhigere Verhandlungen in der chemischen Industrie oder zur Anpassung des Branchen-Mindestlohns am Bau.
Mindestlöhne in der EU: So groß sind die Unterschiede
Ein Unterschied wie Tag und Nacht: Die gesetzlichen Brutto-Mindestlöhne pro Monat in diesen 22 EU-Ländern variieren enorm. Zwischen dem Gehalt des letzten und des ersten Platzes liegen Welten. Oder um es in Zahlen auszudrücken: 1.738 Euro. Zum Ländervergleich!