Trotz eines Auftragsbooms hat die deutsche Robotik- und Automationsbranche ihre Prognose für das Wachstum im laufenden Jahr zurückgenommen. Mit sechs Prozent auf 14,4 Milliarden Euro werde es um vier Prozentpunkte geringer ausfallen als zunächst erwartet, teilte der Fachverband VDMA Robotik und Automation auf der Messe Automatica mit. Grund sind große Probleme in den Lieferketten, wie der Vorsitzende Frank Konrad sagte. Unter anderem gebe es Engpässe bei Chips, Sensoren und Antrieben.
"Die Robotik- und Automationsbranche hat Hochkonjunktur", betonte Konrad. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres habe der Auftragseingang um 38 Prozent zugelegt. "Die in den Büchern stehenden Aufträge werden die Anbieter allerdings nicht so schnell wie gewohnt abarbeiten können." Wie lange es dauern werden, die Aufträge abzuarbeiten, sei schwierig zu sagen. Die Kapazitäten in der Industrie seien da, sagte Konrad. Aber niemand wisse, wann der Chipmangel aufhören werde.
Schon vergangenes Jahr habe sich der Markt dynamisch entwickelt. Das Umsatzwachstum von 13 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro war größer ausgefallen als erwartet. Vom Vor-Corona-Niveau ist man allerdings noch ein Stück weit entfernt: 2019 hatten die Umsätze noch bei 14,7 Milliarden Euro gelegen, 2018 sogar bei 15,1 Milliarden.