Varta konnte sein Umsatz- und Ergebniswachstum im vergangenen Jahr noch einmal steigern. Das hat der Konzern in einer Pressemitteilung erklärt. Demnach ist der Konzern-Umsatz im Geschäftsjahr 2019 um 33,5 Prozent auf 362,7 Millionen Euro gewachsen. Durch die Skalierung des Geschäftsmodells ist das operative Konzern-Ergebnis wieder schneller gewachsen als der Umsatz. Das bereinigte EBITDA stieg um 94,1 Prozent auf 97,5 Millionen Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge hat sich um 8,4 Prozentpunkte auf 26,9 Prozent verbessert. Das Konzernergebnis hat sich mit einem Anstieg um 96,3 Prozent von 25,7 Millionen Euro auf 50,5 Millionen Euro nahezu verdoppelt.
CEO Herbert Schein sagte zum Geschäftsjahr 2019: „Die starken Geschäftszahlen unterstreichen die Wachstumsdynamik des Varta AG Konzerns. Wir sehen derzeit keine Beeinträchtigungen unseres Geschäfts infolge des Coronavirus und haben alle denkbaren Maßnahmen getroffen, um unsere Mitarbeiter und unser Unternehmen zu schützen. Durch die hohe Nachfrage nach
unseren Lithium-Ionen-Batterien werden wir die Produktionskapazitäten weiter massiv ausbauen und das dynamische Wachstum fortsetzen.“
Steffen Munz, Finanzvorstand des Ellwanger Unternehmens ergänzte: „Wir haben das hohe Wachstumstempo im letzten Geschäftsjahr weiter gesteigert und die Profitabilität erneut verbessert. Unsere gesunde Bilanz mit hoher Eigenkapital-Quote und geringer Verschuldung, kombiniert mit einem weiterhin erwarteten soliden operativen Cash Flow aus der Gruppe, ermöglichen die Finanzierung von weiteren Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten. Wir sehen dem Jahr 2020 zuversichtlich entgegen.“
Varta: Vor allem der Bereich "Microbatteries" wächst stark
Der Umsatz im Segment Microbatteries ist im vergangenen Jahr um 37,7 Prozent auf 301,5 Millionen Euro gewachsen. Das
mit Abstand stärkste Umsatzwachstum wird weiter bei den wiederaufladbaren Lithium-Ionen Zellen für Hightech-Consumerprodukte, insbesondere für kabellose Premium-Kopfhörer (Hearables), erzielt.
Hintergrund ist laut Varta die ungebrochen hohe Kundennachfrage in einem weiterhin dynamisch wachsenden Markt. Bei den Hörgeräte-Batterien wurde die weltweite Marktposition in einem strukturell wachsenden Markt weiter ausgebaut, erklärte das Unternehmen. Der Konzern profitiert derzeit vom Trend zu wiederaufladbaren Hörgeräten und dem unterjährig angelaufenen Neugeschäft mit einer führenden US-amerikanischen Handelskette.
Auch im Segment Power & Energy ist der Umsatz um 17,4 Prozent auf 60,8 Millionen Euro gewachsen. Das Segment profitiert insbesondere von einem neuen Kundenauftrag im Bereich der Batteriepacks mit einem deutschen Hersteller für Elektrogeräte.
Ausblick: So plant Varta für 2020
Varta blickt nach eigener Aussage weiter zuversichtlich in das Geschäftsjahr 2020. Der Konzern erwartet, das organische Wachstum im laufenden Geschäftsjahr nochmals beschleunigen zu können. Für 2020 erwartet das Ellwanger Unternehmen einen Konzernumsatz zwischen 780 und 800 Millionen Euro. Das entspricht einem Umsatzwachstum zwischen 115 Prozent und 120 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (einschließlich Varta Consumer).
Aufgrund der ungebrochen sehr hohen Nachfrage nach Lithium-Ionen Zellen für Hightech-Consumerprodukte, insbesondere für kabellose Premium-Kopfhörer (Hearables) werden die Produktionskapazitäten weiter massiv ausgebaut. Die Produktionskapazität wird noch einmal erheblich, und schneller als ursprünglich geplant auf 200 Millionen Zellen jährlich bis 2021 ausgebaut. Die Auszahlungen für Investitionen (CAPEX) werden in 2020 in einem Korridor zwischen 300 und 330 Millionen Euro erwartet.
Zudem wird der Hauptversammlung (voraussichtlich am 18. Juni 2020) vorgeschlagen, den Bilanzgewinn vollständig auf neue Rechnung vorzutragen. Durch diese Thesaurierung will das Unternehmen seine Innenfinanzierungskraft für den erforderlichen massiven Ausbau der Produktionskapazitäten stärken.
Ist Varta von der Coronakrise betroffen?
Angesichts des sich weltweit ausbreitenden Coronavirus sind negative Einflüsse auf den Varta-Konzern nicht auszuschließen, erklärt das Unternehmen. Dies könnte sowohl die Produktionsmöglichkeiten und Produktionserweiterungen an den Standorten, die Transportmöglichkeiten zu den Kunden als auch Beeinträchtigungen der Lieferanten betreffen. Nicht auszuschließen ist laut Varta ebenso, dass Kunden durch eigene Produktionsunterbrechungen zeitweise keine Produkte abnehmen können. Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung lagen allerdings keine Hinweise auf ein Eintreten
dieser Risiken vor, so das Unternehmen.
Quelle: Varta