Trumpf Maschinenpark

Digitalisierung steht ganz oben auf der Agenda von Trumpf. - (Bild: Trumpf)

Als Komplettanbieter bei Werkzeugmaschinen für die flexible Blechbearbeitung, industriellen Lasern und Softwarelösungen für Fertigungsbetriebe entwickelt Trumpf gemeinsam mit Kunden und Partnern vielfältige Applikationen und nutzt die Intech als Plattform, um genau diese Symbiose zu stärken und mit neuen Ideen und Kooperationen auszubauen.

Im Fokus der diesjährigen Hausmesse steht TruConnect, die produkt- und facettenreiche Trumpf Lösungswelt für Industrie 4.0 in der Praxis. Wie entwickelt sich dadurch der Arbeitsalltag im Betrieb weiter? Trumpf demonstriert die Veränderungen anhand verschiedener Rollen.

Das Szenario: Der Produktionsleiter einer mit TruConnect vernetzten Fertigung kann jederzeit Echtzeitinformationen zur Produktivität der Maschinen auf dem Tablet einsehen, während der Maschinenbediener sie per Mobile Control App fernsteuert und der Intralogistiker Teile im Lager mobil umbucht. Der Instandhalter hat den Zustand aller Laser im Netzwerk im Blick, identifiziert Einsparpotenziale und erhöht so Verfügbarkeit und Produktivität der Lasersysteme.

Basis von TruConnect ist die sichere Datenschnittstelle Central Link. Sie stellt Informationen zum Produktionsstatus von Maschinen zur Verfügung und übermittelt diese sowohl an lokale ERP-Systeme als auch an cloudbasierte Lösungen. Der Clou: Central Link funktioniert technologieübergreifend an verschiedenen Maschinentypen und ermöglicht es, Angebote zur Darstellung von Auslastung, Zustand oder Wartungsbedarf der Maschinen beziehungsweise Laser einfach anzubinden.

So werden Daten sinnvoll nutzbar. Erste Umsetzungen bei Kunden kann Trumpf bereits als Erfolg verbuchen. So hat der Laserspezialist Ende Februar 2017 den Daimler Supplier Award in der Kategorie Partnerschaft für die erfolgreiche Implementierung von Industrie-4.0-Lösungen in der Produktion der aktuellen Mercedes-Benz-E-Klasse erhalten.

Photonik als integraler Bestandteil von Industrie 4.0

„Wir haben uns sehr über diese Auszeichnung gefreut“, sagt Peter Leibinger, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Trumpf GmbH + Co. KG und Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik/Elektronik, der im Rahmen der Hausmesse die Bedeutung der Photonik und des Lasers für die digitale Transformation hervorhebt: „Photonik ist ein Türöffner für die Digitalisierung. Schauen wir in die Produktionshallen von morgen, sehen wir zum Beispiel neue Kamerasysteme, die auf Lichttechnologien basieren. Die Kollaboration mit der Umwelt wird zu einer Schlüsselkompetenz im Internet of Things. So werden sich Roboter nur sicher und frei in Fabriken bewegen können, wenn sie über Augen verfügen und über intelligente Algorithmen, die sie die Umwelt interpretieren lassen.“

Im Produktionsumfeld ist die Photonik schon seit Jahrzehnten ein Star: Der Laser ist das flexibelste Werkzeug, das es gibt. Schweißen, schneiden, bohren, fräsen, biegen, härten, brechen, markieren oder generieren – all diese Applikationen werden von Lasern durchgeführt, ohne dass dafür Formen oder Werkzeuge hergestellt oder geändert werden müssen.

 „Aber auch neue Mobilitätskonzepte sind ohne Photonik kaum denkbar. Die LED-Beleuchtung von Fahrzeugen ist hierbei nur ein Aspekt“, erklärt Leibinger. „Photonik wird insbesondere beim autonomen Fahren eine entscheidende Rolle spielen. Hier sind Sensorik, Bilderkennungssysteme, sichtbare und unsichtbare Beleuchtung entscheidende Faktoren. Wir rechnen damit, dass innerhalb der neuen Mobilität allein die Photonik im Jahr 2020 ein neun Milliarden Euro großer Markt sein wird.“

Drei Säulen der Veränderungsstrategie

Auch Mathias Kammüller, Geschäftsführer der Trumpf GmbH + Co. KG und Vorsitzender des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen, hebt die Veränderungsmacht der digitalen Transformation hervor: „Trumpf hat sich zum Ziel gesetzt, den digitalen Wandel auf allen Ebenen – extern wie intern – voranzutreiben. Das bedeutet: Wir gehen weit über die Optimierung der Produktionsprozesse hinaus. Unter anderem bauen wir eine agile Entwicklungsorganisation auf. Für die Software-Entwicklung, wo wir zunehmend Data Scientists und Cloudspezialisten einstellen. Aber auch für die Maschinen- und Laserentwicklung, die bei uns heute schon nach agilen Methoden abläuft.“

Nötig ist dem Geschäftsführer zufolge auch ein in jeder Hinsicht digital optimierter Vertrieb – in Bezug auf Wissen genauso wie bei der technischen Ausstattung. Ein hocheffizienter, vernetzter After-Sales-Bereich. Oder ein integrierter HR-Bereich. „Und, ganz entscheidend für ein funktionierendes Gesamtbild: eine noch viel engere Vernetzung mit unseren Kunden“, so Kammüller.

Die Veränderungsstrategie von Trumpf basiert auf drei Säulen: Lösungen für die Kunden – das ist TruConnect – sowie Angebote für die gesamte Fertigungswelt – das ist Axoom. Und drittens: digitale Transformation der eigenen Wertschöpfung. Im Rahmen von TruConnect findet Trumpf gemeinsam mit den Kunden maßgeschneiderte Lösungen für die Einführung von Industrie 4.0-Prozessen und -Produkten.

„Als wichtiger erster Schritt haben sich unsere Beratungen herausgestellt, die immer auch eine starke Lean-Komponente haben“, berichtet Kammüller. In den letzten Monaten haben die Spezialisten von Trumpf weit über 30 Kunden beraten, häufig im Rahmen eines detaillierten, fünftägigen Smart Factory Consultings mit konkreter Umsetzungsstrategie.

Horizontale und vertikale Vernetzung

Axoom ist die digitale Geschäftsplattform für die horizontale und vertikale Vernetzung. Sie richtet sich an fertigende Unternehmen mit und ohne Trumpf Maschinen. Kammüller: „Wir haben auch Anfragen von Kaminbauern oder Blumenerde-Herstellern.“

Auf der Hannover Messe wird Axoom den neuen Produktbereich Axoom IoT für Maschinenhersteller präsentieren. Bei der digitalen Vernetzung der eigenen Wertschöpfung geht Trumpf fachbereichsübergreifend vor. Die Optimierungen sollen sich auf den kompletten Order-to-Cash-Prozess auswirken. „Wir wollen die digitale Transformation innerhalb von fünf Jahren unternehmensweit umsetzen. Ein Jahr ist verstrichen – und wir sind auf gutem Weg. Die Optimierungspotenziale sind noch höher als anfangs gedacht: Wir rechnen mit Produktivitätssteigerungen von weit mehr als 30 Prozent und einer Halbierung der Durchlaufzeiten“, so Kammüller.

Mit Material von Trumpf

Sie möchten gerne weiterlesen?