China konnte 2015 seine Ausnahmestellung im globalen Maschinenbau zwar abermals behaupteten: Die in China ansässigen Unternehmen verkauften Maschinen und Anlagen im Wert von 983 Milliarden Euro. Ein preis- und wechselkursbereinigtes Umsatzplus von 2 Prozent ist jedoch die schwächste Wachstumsrate seit Ende der Neunziger. In der Euro-Betrachtung kommt es aufgrund der Währungsaufwertung 2015 dagegen zu einem Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil des Landes am Weltumsatz liegt nun bei 38 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 betrug der Anteil gerade einmal 11 Prozent. Ausländische Unternehmen, die in China produzieren, sind Teil dieser chinesischen Wachstumsstory.
Deutschland ist mit rund 260 Milliarden Euro Umsatzvolumen nach wie vor drittgrößter Standort im globalen Maschinen- und Anlagenbau. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz um nominal 2 Prozent. Preisbereinigt stagnierte er auf dem Niveau des Vorjahres. Die sukzessive Verringerung des deutschen Weltanteils muss auch im Zusammenhang mit der lang anhaltenden Schwäche des europäischen Absatzmarktes sowie dem Aufbau von Fertigungskapazitäten an anderen Standorten – insbesondere in Asien – gesehen werden.
Drei Fertigungszentren beherrschen weltweit das Bild
Mit Blick auf die Weltregionen gibt es im Maschinenbau die drei großen Fertigungszentren Asien, Europa und Amerika.
- Asien ist bereits seit 2009 größte Fertigungsregion im Maschinen- und Anlagenbau. Mittlerweile werden für 55 Prozent der weltweit gefertigten Maschinen und Anlagen in Asien die Rechnungen geschrieben. Neben China (Platz 1 im Länder-Ranking) und Japan (Platz 3) sind auch Süd-Korea (6) und Indien (9) in der Top-10-Länderliste zu finden.
Europa stand 2015 nur noch für 28 Prozent des Weltmaschinenumsatzes. Der Anteil am Weltumsatz wurde durch die Aufwertung des Euro deutlich nach unten gedrückt. Bei konstanten Wechselkursen hätte der europäische Anteil – wie im Vorjahr - 30 Prozent betragen. Neben Deutschland (Platz 3) zählen Italien (5), Frankreich (7) und das Vereinigte Königreiche (8) zu den bedeutenden Maschinenbauländern.
Der Anteil Amerikas blieb unverändert bei 17 Prozent. Allerdings gab es hier sehr unterschiedliche Entwicklungen: Der Anteil der USA erhöhte sich wechselkursbedingt, der Anteil Brasiliens sank hingegen wechselkursbedingt.