Die langfristigen Folgen der gestiegenen Energie-, Transport- und Rohstoffpreise bestimmten die Agenda vieler Unternehmen, sagte Deloitte-Chefvolkswirt Alexander Börsch. Für über drei Viertel der 143 befragten Finanzvorstände gehörten geopolitische Risiken und steigende Energiekosten in den nächsten zwölf Monaten zu den Toprisiken für ihr Unternehmen. Die hohen Energiepreise machten der Industrie "ganz besonders zu schaffen; zudem sind Rohstoffe Mangelware, so dass sich halb fertige Produkte auf Halde stapeln".
Dass die Lieferketten noch in diesem Jahr wieder normal funktionieren, erwarteten nur fünf Prozent der Befragten. Laut Deloitte "planen zwei Drittel der befragten Unternehmen im Automobilsektor ihre Lieferanten zu diversifizieren - die Hälfte kann sich sogar eine Verlagerung von Produktionsstätten in Zukunft vorstellen". Deloitte hatte nach eigenen Angaben zwischen dem 25. März und dem 14. April 143 Finanzvorstände deutscher Großunternehmen befragt.
Laut Deloitte erzielen 45 Prozent der an der Befragung teilnehmenden Unternehmen einen Umsatz von mehr als 500 Millionen Euro, 23 Prozent über eine Milliarde Euro. Bei der Branchenstruktur dominieren demnach die Immobilienbranche und die Maschinenbauindustrie mit 16 beziehungsweise 15 Prozent, gefolgt von der Automobilindustrie mit 8 Prozent.
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