Zahnräder im Maschinenbau

Die Weltwirtschaft kühlt sich ab, das spürt auch der deutsche Maschinenbau. - (Bild: Pixabay)

In den ersten neun Monaten dieses Jahres legten die Maschinenauslieferungen nach Angaben des Statistischen Bundesamts lediglich um nominal 0,6 Prozent oder 0,82 Milliarden Euro auf 134,6 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr zu.

Im ersten Quartal hatten die Ausfuhren (nach korrigierten Zahlen) noch ein Plus von 3,9 Prozent erreicht. Im zweiten und dritten Quartal 2019 verbuchten die Maschinenbauer dagegen ein Exportminus von 0,8 bzw. 1,1 Prozent.

"Eine Trendumkehr ist vorerst nicht in Sicht. Die Maschinenbauunternehmen verzeichnen seit Monaten Orderrückgänge gleichermaßen im In- und Ausland", sagte VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. "Insofern wird es schwer werden, das nominale Exportplus für das Gesamtjahr 2019 zu halten."

US-Markt schwächelt 

Zwischen Januar und September stiegen die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten, der Nummer Eins der Zielländer für deutsche Maschinenexporteure, um 6,2 Prozent auf 15,02 Milliarden Euro. Damit haben die USA einen Anteil von 11,2 Prozent an den gesamten deutschen Maschinenausfuhren. Im dritten Quartal 2019 konnten die Maschinenexporte in die USA zwar mit einem Plus von 3,2 Prozent weiter zulegen. Doch im Vergleich zu ersten Jahreshälfte 2019 (plus 7,8 Prozent) ließ das Tempo spürbar nach.

Einen Vorzeichenwechsel gab es bei den Maschinenexporte nach China: Von Januar bis September schrumpften die Maschinenauslieferungen um 0,7 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal lag noch ein kleines Exportplus von 0,1 Prozent vor. China, zweitwichtigster Einzelmarkt für deutsche Maschinenexporteure, hat einen Anteil von 10,5 Prozent an den gesamten Maschinenausfuhren. "Die deutschen Maschinenexporte in die Volksrepublik können sich der schwächeren Umsatzentwicklung des Maschinenbaus am Standort China nicht entziehen", sagte Wiechers.

Frankreich entwickelt sich zum Wachstumsmotor Europas

Frankreich, die Nummer Drei im Exportranking, dagegen gab mit einem Exportwachstum in den ersten neun Monaten von 6,9 Prozent auf 9,38 Milliarden Euro den Maschinenausfuhren in die europäischen Kundenländer wichtige Impulse. „Die seit Beginn dieses Jahres sich verbessernde Investitionsneigung insbesondere der französischen Unternehmen zeigt sich unmittelbar in den deutschen Maschinenexporten dorthin“, sagte Wiechers.

"Die Wirtschaft in Frankreich wächst stärker als im Euroraum, vor allem aber auch im Vergleich zu Deutschland. Die Steuer- und Arbeitsrechts-Reform von Präsident Macron zeigt Früchte", so Wiechers. Das Gegenteil sieht man in Großbritannien.

Das politische Gezerre um die Modalitäten des Brexits belasteten das Exportgeschäft mit dem Vereinigten Königreich ab dem zweiten Quartal 2019 deutlich. Deutsche Maschinenbauexporteure mussten von Januar bis September einen Exportrückgang von 4,8 Prozent auf 5,66 Milliarden Euro verzeichnen. Im ersten Quartal verbuchte die Branche noch ein Plus von 8,8 Prozent im Export mit dem Vereinigten Königreich.

Spuren hinterließ die Politik ebenfalls im Maschinenexport nach Italien. Die Ausfuhren schrumpften in den ersten neun Monaten des Jahres um 5,4 Prozent auf 6,03 Milliarden Euro. Die Exporte in die EU-Länder insgesamt legten in den ersten neun Monaten um 1,1 Prozent auf 64,6 Milliarden Euro zu.

Maschinenexporte nach Russland und Japan im Aufwind

Unverändert schwierig blieb dabei das Geschäft mit der Türkei (minus 7,7 Prozent auf 2,36 Milliarden Euro). Das Geschäft mit Russland schrumpfte in den ersten neun Monaten um 3,6 Prozent auf 4,03 Milliarden Euro. Allerdings verzeichneten die Maschinenexporte nach Russland im dritten Quartal ein Plus von 7,0 Prozent. Weiterhin positiv entwickelten sich die Ausfuhren nach Japan (plus 10,5 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro).

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dpa