Jugendlicher baut einen Roboter

Der VDMA fordert mehr technische Ausbildung an den Schulen. - (Bild: Pixabay)

Nirgendwo sonst in Deutschland hat das Thema Technik in der Schule einen höheren Stellenwert als in Baden-Württemberg. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Maschinenbauverbandes VDMA, der dafür die Lehrpläne der 16 Bundesländer für allgemeinbildende Schulen ausgewertet hat.

Mit knapp 87,9 von 100 möglichen Punkten führt der Südwesten die Rangliste an. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 73,6 Punkten.

Technik-Wahlpflichtfach ist klasse

"Baden-Württemberg ist Technik-Land Nummer eins", sagte VDMA-Geschäftsführer Dietrich Birk. So lobt die Studie vor allem das eigenständige Wahlpflichtfach "Technik" an Haupt-, Real- und Gemeinschaftsschulen sowie das Fach "Biologie, Naturphänomene und Technik", das an allen Schulformen in der fünften und sechsten Klasse im Stundenplan steht.

Zudem hebt der VDMA ein übergreifendes Leitbild für berufliche Orientierung sowie die Einführung des Fachs "Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung" hervor.

Allerdings macht die Studie auch Defizite aus: "Es ist ein Wermutstropfen, dass an den Gymnasien das Fach Technik nicht bis zum Abitur verankert ist", sagte Birk. "Hier geht unseren Betrieben Nachwuchspotenzial für Studium und Ausbildung verloren."

Auch die Zusammenarbeit in Mathematik, Technik und den naturwissenschaftlichen Fächern könnte noch besser sein, hieß es.

VDMA warnt vor Nachwuchsmangel

Hinter Baden-Württemberg platzierten sich in der Studie auch Sachsen-Anhalt und Thüringen in der Spitzengruppe. Schlusslichter sind Berlin, Rheinland-Pfalz und Hessen.

Mit Blick auf die je nach Bundesland sehr unterschiedlichen Ergebnisse forderte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ein verpflichtendes Schulfach "Technik" in allen Schulformen.

"Wenn Jugendliche nicht mit Technik in Berührung kommen, steuern wir auf einen Nachwuchsmangel zu. Das würde die internationale Position des deutschen Maschinenbaus gefährden", warnte der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen.

Sie möchten gerne weiterlesen?

dpa