Eröffnung VW-Werk Algerien

Im Juli 2017 hat Volkswagen die Mehrmarkenfabrik in Algerien eröffnet. - (Bild: Volkswagen)

Das teilte Volkswagen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Hintergrund sind Korruptionsermittlungen der algerischen Justiz unter anderem gegen den Geschäftsführer von Sovac, Mourad Oulmi. Ermittlungen gegen Mitarbeiter der Volkswagen AG seien dem Unternehmen nicht bekannt.

Sovac ist seit zehn Jahren der offizielle Partner von Volkswagen im flächenmäßig größten afrikanischen Land. Seit 2017 betreibt der deutsche Autokonzern in einem gemeinsamen Joint Venture ein Montagewerk in Algerien, in dem im vergangenen Jahr etwa 50.000 Fahrzeuge montiert wurden.

Politische Krise in Algerien

Algerien befindet sich zur Zeit in einer tiefen politischen Krise. Seit Februar kommt es zu Massenprotesten gegen die politische Führung. Am Donnerstag waren 24,5 Millionen Algerier aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen.

Die Wahl wurde von Massenprotesten und Ausschreitungen begleitet. Die Demonstranten werfen der Machtelite um das Militär und den zurückgetretenen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika vor, die Wahl zu manipulieren.

In den vergangenen Wochen und Monaten hatte es eine massive Verhaftungswelle von Aktivisten und Wirtschaftseliten gegeben. Wenige Tage vor der Wahl waren auch mehrere frühere Minister wegen Korruption zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

Entscheidung über neues VW-Werk in der Türkei vertagt

Derweil lässt Volkswagen sich mit seiner Entscheidung über das umstrittene neue Werk in der Türkei noch mehr Zeit. Man werde frühestens ab der Mitte des ersten Quartals 2020 zu einer abschließenden Bewertung kommen, hieß es am Freitag (13.12.) aus Konzernkreisen in Wolfsburg.

Der Konzern hatte den Beschluss eigentlich schon für den Herbst 2019 geplant, wegen der Militäraktionen der Türkei in Nordsyrien dann aber auf Eis gelegt. Es gab Kritik an dem Vorhaben, ausgerechnet in einem Land mit heikler Menschenrechtslage eine neue Mehrmarken-Fabrik zu eröffnen.

Keine neue Standortsuche geplant

Sollte es am Ende doch nicht auf den in Manisa nahe Izmir gelegenen Standort hinauslaufen, will VW ein schon bestehendes Werk entsprechend erweitern, aber keine komplett neue Standortsuche starten. In diesem Fall sollen Niederlassungen in Osteuropa gute Chancen haben - im Gespräch war unter Branchenbeobachtern zuletzt etwa Bratislava.

Der Konzern will unter anderem die Produktion des bisher in Emden hergestellten Passat und des Skoda Superb an einen anderen Ort verlagern. Zunächst hatten sich auch Rumänien und Bulgarien Hoffnung auf ein mögliches neues Volkswagen-Werk gemacht.

Warum VW ein neues Werk benötigt

Eine Entscheidung über den Zuschlag wollte VW nach der ersten Verschiebung ursprünglich bis zum Jahreswechsel treffen. Mehrfach hatte es geheißen, man sei in "finalen" Gesprächen. Anfang Oktober gründete der Konzern eine türkische Tochtergesellschaft. Die Firma wurde ins Handelsregister eingetragen und mit einem Kapital von umgerechnet rund 164 Millionen US-Dollar ausgestattet.

Nötig wird das Werk unter anderem, weil VW den Umstieg in die E-Mobilität an deutschen Standorten beschlossen hat. Zwickau wird bereits umgebaut, die Werke in Emden und Hannover sollen folgen.

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dpa