Håkan Samuelsson sitzt vor einem durchsichtig grünen Vorhang und schaut verschmitzt in die Kamera.

Håkan Samuelsson bei einer Pressekonferenz Anfang Februar. - (Bild: Volvo)

"Es kann nicht sein, dass ich jedes Mal eine Stunde Hot Dogs essen muss, bis ich weiterfahren kann“, so Håkan Samuelsson vor kurzem auf der Pressekonferenz seines Unternehmens. Der CEO hofft, dass die Infrastruktur der Ladesäulen für E-Autos in Europa schneller ausgebaut wird, da diese dem technischen Fortschritt der Elektromodelle hinterherhänge. Schließlich ist die Elektromobilität für Volvo ein großer Umsatzbringer.

So verbuchte der Konzern im zweiten Halbjahr 2020 einen Umsatzrekord: Mit 14,93 Milliarden Euro liegt Volvo fünf Prozent über dem Vorjahr. Dabei verkauften die Schweden 7,4 Prozent mehr Autos als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn stieg um 8,2 Prozent und liegt damit bei 939,55 Millionen Euro. Darüber hinaus konnte Volvo in den meisten Märkten seinen Marktanteil ausbauen. Für das Gesamtjahr 2020 stehen bei dem OEM 26,01 Milliarden Euro Umsatz und ein Gewinn von 840,65 Millionen Euro in den Büchern. Somit hat das starke zweite Halbjahr entscheidend zum positiven Jahresabschluss beigetragen.

Volvo will Verbrennungsmotor hinter sich lassen

Samuelsson führt die Rekord-Ergebnisse des zweiten Halbjahres auf die schnell wachsende Nachfrage auf die Recharge-Produktlinie - den Elektromodellen - zurück. Der Anteil der produzierten elektrifizierten Modelle hat sich mehr als verdoppelt und machte in Europa über 30 Prozent des Gesamtabsatzes aus.

"Um unsere Elektrifizierungsstrategie zu unterstützen, investieren wir auch in den Ausbau unserer Produktionskapazitäten für Elektroautos rund um den Globus, beginnend mit unserem Werk in Gent, Belgien“, so Samuelsson. Auch die Entwicklung für die Montage der E-Motoren in Shanghai und Skövde soll vorangetrieben werden.

Auf lange Sicht will das Unternehmen den Verbrennungsmotor hinter sich lassen. Zunächst will Volvo die CO2-Emissionen seiner Autos bis 2025 um 40 Prozent senken und 50 Prozent seiner Verkäufe durch E-Autos erzielen. Samuelsson betont außerdem, Volvo mache bereits gute Fortschritte bei der Verwendung von nachhaltigen Materialen in der Fertigung seiner Autos und der Entwicklung von Plänen für ein Batterie-Recycling System.

 

Schweden profitiert vom Online-Handel

In der Coronakrise wusste sich der Autohersteller mit Online-Verkäufen zu helfen. So konnte Volvo 2020 die Zahl der online abgeschlossenen Fahrzeug-Abonnements gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln und gewann einige Neukunden dazu. Für 2021 will Volvo das Online-Angebot für seine Kunden ausbauen und ihnen mehr Transparenz in der Preisgestaltung bieten.

Das Unternehmen blickt zuversichtlich dem neuen Jahr entgegen. Der Konzern hofft darauf, dass sich die Marktbedingungen weiter normalisieren. Umsatz und Absatz wollen die Schweden steigern. Ob bis dahin auch die Ladeinfrastruktur schon besser ausgebaut ist und Samuelsson auf den ein oder anderen Hotdog verzichten kann, ist allerdings nicht überliefert.

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