Martin Winterkorn Volkswagen Dieselgate

Einem Medienbericht zufolge soll der frühere VW-Konzernchef Martin Winterkorn (Mitte) vor Bekanntwerden der Abgas-Affäre von Manipulationen gewusst und diese zunächst gedeckt haben. - (Bild: VW)

Das berichtet die "Bild am Sonntag" und beruft sich dabei auf ein ihr vorliegendes Papier mit dem Titel "Zulassung Diesel USA".

Bereits Ende Juli 2015 soll Winterkorn von Entwicklern über illegale Software in der Abgastechnik unterrichtet worden sein. Der Top-Manager soll demnach die "Vorgehensweise" bestätigt haben, zwei VW-Mitarbeiter das brisante Thema bei einem Gespräch in den USA lediglich "teilweise" offenbaren zu lassen. Allerdings nennt die Zeitung keine Belege für eine direkte Anweisung des Konzernlenkers. Dass Winterkorn von Manipulationen gewusst habe, ergebe sich aus Zeugenaussagen. Er selbst habe sich dem Blatt gegenüber nicht dazu geäußert.

Im September des gleiches Jahres hat Volkswagen dann die Nutzung eines solchen Programm gegenüber den US-Behörden eingeräumt. Kurz darauf trat Winterkorn von seinem Amt als Volkswagen-Chef zurück.

Volkswagen selbst äußerte sich am Sonntag nicht zu den neuen Vorwürfen. Man nehme zu Spekulationen um die juristische Aufarbeitung des Themas und zu laufenden juristischen Ermittlungen keine Stellung, so ein Konzernsprecher.

Audi, die Keimzelle des Abgasskandals?

Auch Audi-Chef Stadler steht derzeit im Visier der Ermittler. Stadler war zuletzt von internen Ermittlern der Kanzlei Jones Day befragt worden, nachdem auch neue Vorwürfe gegen die Volkswagen-Tochter laut wurden, etwa, dass Audi die Keimzelle des Abgasskandals sei. "Wir kooperieren sehr eng mit den Behörden und der Kanzlei Jones Day bei der Klärung dieser und anderer Fragen", sagte Rupert Stadler der "Rheinischen Post".

"Ganz ohne Bescheißen" werde man es nicht schaffen...

Betrugssoftware mitentwickelt? Audi soll tiefer in die Abgas-Affäre verstrickt sein als bislang eingestanden. Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung sollen vier hochrangige Motorenentwickler eine illegale Software für einen Dieselmotor entwickelt haben oder davon gewusst haben, berichtet die Tagesschau auf ihrer Webseite. Vier hochrangige Motorenentwickler des Unternehmens seien beurlaubt worden.

Mit Material von Süddeutscher Zeitung und Spiegel

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