Begleitet von politischer Prominenz hat der Sportwagenbauer Porsche den Startschuss für die Produktion seines ersten reinen Elektromodells Taycan gegeben.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) lobte am Montag die neue Produktion am Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen. "Es geht auch an diesem Wirtschaftsstandort mit weltweiter Konkurrenz um Stellenaufbau." Man müsse stärker über 'Made in Germany' reden.
Porsche hat für die neue Produktion mitten in der Stadt gut 700 Millionen Euro in die Hand genommen. Neben einer neuen Montage wurde auch eine neue Lackiererei gebaut. Um die Produktion dort zu sichern, verzichten die Beschäftigten noch bis 2025 auf Teile der tariflichen Gehaltserhöhung.
1.500 neue Mitarbeiter wurden neu eingestellt. Das Interesse am Taycan ist groß, Vorstandschef Oliver Blume spricht von gut 30.000 Vorbestellungen.
Kretschmann stichelt gegen Musk
Zum Produktionsstart kurz vor der Internationalen Automobilausstellung (IAA) kam auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).
Der Regierungschef stichelte in Richtung des Tesla-Gründers Elon Musk: In Baden-Württemberg habe man den Spruch "Mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben, nicht rote". Porsche gilt als einer der profitabelsten Autobauer weltweit.
Der Elektroautobauer Tesla hatte Ende Juli für das zweite Quartal hohe Verluste verkündet. Vor einigen Tagen hatte der Tesla-Gründer auf Twitter über den Taycan gelästert, Porsche habe das Wort 'Turbo' wohl falsch verstanden, weil es für einen Elektromotor verwendet werde.
Turbolader steigern die Leistung von Verbrennungsmotoren, bei Porsche gehört der Zusatz zur Modellbezeichnung.
Allerdings räumte Musk auch ein, die Zeit des Taycan auf dem Nürburgring sei großartig und kündigte an, dort diese Woche das Model S ins Rennen zu schicken. Porsche-Chef Blume erwiderte gelassen: "Ich bin gespannt, was der auf die Straße bringt."