
Corona hat massive Auswirkungen für die Werkzeugmaschinenindustrie. - (Bild: Adobe Stock/Andrey Armyagov)
Im dritten Quartal 2020 sank der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29 Prozent. Dabei gingen die Bestellungen aus dem Inland um 26 Prozent zurück. Die Auslandsorders verloren 30 Prozent. Von Januar bis September sank der Auftragseingang um 33 Prozent. Die Inlandsaufträge notierten 27 Prozent unter Vorjahr. Die Auslandsorders verbuchten 36 Prozent weniger.
„Die zweite Corona-Welle hat die Werkzeugmaschinenindustrie voll erfasst“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW. „Nachdem die Konjunkturindikatoren im dritten Quartal angestiegen sind, schwindet die Hoffnung auf kurzfristige Besserung zusehends. Der Auftragseingang im dritten Quartal bleibt auf dem niedrigen Niveau der Vormonate“, so Schäfer weiter.
In Deutschland und in vielen europäischen Ländern werden Teil-Lockdowns verhängt. Für Investitionsüberlegungen und -entscheidungen der Werkzeugmaschinenkunden ein höchst unsicheres und schwieriges Umfeld. Regional und branchenbezogen differenziert sich die Entwicklung jedoch. Asien und insbesondere China erholt sich schneller. Die Lage in Europa bleibt deutlich angespannter.
Nach Abnehmern betrachtet ist die Elektronikindustrie einer der wenigen Gewinner in der aktuellen Krise und bietet Absatzmöglichkeiten. Dies gilt auch für die Medizintechnik, Lüftungstechnik oder konsumnähere Bereiche wie die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie.
Die Automobilindustrie hingegen ist von der Krise ebenfalls stark getroffen. Sie profitiert zwar von der stark anziehenden Nachfrage im Reich der Mitte. Der Strukturwandel zu neuen Antrieben wird jedoch immer spürbarer, Investitionsbudgets werden zunehmend verlagert. „Der Wandel bietet Chancen, kostet aber auch erhebliches Zerspanungsvolumen“, erklärt Schäfer.
Vor diesem Hintergrund muss der VDW seine Produktionsprognose für das laufende Jahr revidieren. „Wir rechnen mit einem Rückgang von etwa 30 Prozent“, sagt Schäfer. Bezogen auf das Produktionsvolumen bedeutet dies einen Verlust von fünf Milliarden Euro. Das Volumen von dann knapp zwölf Milliarden Euro liegt aber zwei Milliarden über dem der Finanzkrise 2009/2010. „Die Branche wird erst mittelfristig wieder zum Niveau von 2019 zurückkehren“, sagt Schäfer.
Quelle: VDW
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