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Warum Audi sparen will

Die schwächelnde VW-Tochter Audi legte in Ingolstadt ihre Jahresbilanz und ihre neuen Sparpläne vor. Vorstandschef Bram Schot hatte schon im Vorfeld massive Einschnitte auch beim Personal angekündigt.

Audi hat im vergangenen Jahr weniger Autos verkauft, der Umsatz sank auf 59,2 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn ging auf 4,7 Milliarden Euro zurück. Weil Audi noch mit dem Dieselskandal beschäftigt war, hatte das Unternehmen seine Autos zu spät auf den neuen Abgasmessstandard WLTP umgestellt und den Kunden viele Modellvarianten nicht liefern und andere nur mit Rabatt verkaufen können. Die VW-Eigentümerfamilie Porsche hatte vergangene Woche gefordert, Audi müsse wieder profitabler werden.

Video: Warum Audi-Finanzvorstand Seitz mit dem Geschäftsjahr nicht zufrieden ist

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Milliarden sollen eingespart werden

Schot hatte bereits gesagt, 90.000 Audi-Mitarbeiter seien zu viel. Die Werke in Ingolstadt und Neckarsulm spüren die WLTP-Lücke und den andauernden Trend zu Stadtgeländewagen anstelle von Limousinen. Schot stellt das Produktionsnetz, Schichten, Zulagen, Modell- und Motorvarianten auf den Prüfstand und will das mittlere Management ausdünnen. Bis 2022 will er so 15 Milliarden Euro sparen, um die hohen Investitionen in die Elektromobilität zu stemmen.

Die direkten Konkurrenten BMW und Mercedes waren bei Elektroautos schneller, aber Audi holt jetzt auf. Das erste vollelektrische Serienauto, der große SUV e-tron aus dem Werk in Brüssel, ist soeben in den Handel gekommen. Ende nächsten Jahres will Audi ein Dutzend, bis 2025 schon 20 Hybrid- und vollelektrische Modelle auf dem Markt haben und ab dann 30 Prozent seiner Autos elektrifiziert verkaufen.

Dieselskandal belastet Audi nach wie vor

Auch der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Dieselautos kostet Audi weiter Geld, im vergangenen Jahr waren es weitere 1,2 Milliarden Euro. Schadenersatzklagen von Audi-Käufern sowie eine mögliche Kartellstrafe der EU wegen Absprachen mit anderen Herstellern könnten den Hersteller noch belasten.

Schot hatte nach der Festnahme von Rupert Stadler im vergangenen Juni die Führung von Audi übernommen und weitet dessen Spar- und Elektrifizierungspläne jetzt drastisch aus. Damit ist Audi auf einer Linie mit dem VW-Konzern, der bei seiner Kernmarke VW ebenfalls Stellen streicht und kräftig in E-Autos investiert - auch mit Blick auf China, wo Volkswagen und Audi mehr als ein Drittel ihrer Autos verkaufen. In China ist Audi Marktführer bei Oberklasse-Autos.

Für die rund 61.000 Audi-Beschäftigten im Stammwerk Ingolstadt und im württembergischen Neckarsulm gilt noch bis 2025 ein Kündigungsschutz. Der Betriebsrat will ihn bis 2030 verlängern.

Video: Was Audi-Produktionsvorstand Kössler über nachhaltige Produktion denkt

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Ranking: Die 10 wertvollsten Autobauer der Welt 2018

Porsche 911 Carrera

Ob Porsche, BMW und Mercedes oder Chevrolet, Toyota und Audi - diese Automarken kennt man auf der ganzen Welt. Doch welcher Automobilhersteller hat den höchsten Markenwert? Das verrät dieses Ranking!

Kennzahlen des Audi Konzerns im Überblick (Geschäftsjahr 2018)

  • Auslieferungen Marke Audi: 1.812.485
  • Umsatzerlöse Audi Konzern in Millionen Euro: 59.248
  • Operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen Audi Konzern in Millionen Euro: 4.705
  • Operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen Audi Konzern in Prozent: 7,9
  • Operatives Ergebnis Audi Konzern in Millionen Euro: 3.529
  • Operative Umsatzrendite Audi Konzern in Prozent: 6,0
  • Kapitalrendite (RoI) Audi Konzern in Prozent: 10,0

Das ist der neue Audi-Chef Bram Schot

Bram Schot Audi Chef

Bram Schot wurde am 12. Juli 1961 in Rotterdam, Niederlande, geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Sein Studium an der University of Bradford schloss er mit einem Master of Business Administration ab. Während seiner beruflichen Laufbahn absolvierte er weitere berufsbegleitende Studienprogramme unter anderem an der Harvard Business School und der Insead Fontainebleau Business School. 

1986 begann er als Management-Trainee in der ABN-AMRO Bank.

Erfahrung bei Mercedes gesammelt

Ein Jahr später wechselte er zur Mercedes-Benz AG und stieg dort ins Executive Management Programm ein. Nach verschiedenen Positionen bei Mercedes Benz Niederlande, unter anderem als Assistent des Vertriebsleiters für Nutzfahrzeuge, Leiter Unternehmensstrategie & Planung sowie Marketing Direktor für den Bereich Nutzfahrzeuge wurde Bram Schot 1998 Geschäftsführer Mercedes Car Group für DaimlerChrysler Niederlande. 2003 übernahm er die Funktion des Präsidenten und CEO von DaimlerChrysler Niederlande.

Von 2006 bis 2011 verantwortete er als Präsident und CEO DaimlerChrysler/ Mercedes-Benz Italien.

Wechsel in den Volkswagen-Konzern

2011 wechselte der Niederländer in den Volkswagen-Konzern, wo er strategische Projekte im Bereich Konzern-Vertrieb betreute. Ab 2012 war er im Vorstand von Volkswagen Nutzfahrzeuge für den Bereich Marketing und Vertrieb verantwortlich.

Seit 1. September 2017 war Bram Schot Vorstand für Vertrieb und Marketing der Audi AG. Am 19. Juni 2018 übernahm er zusätzlich kommissarisch die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden.

Bram Schot übernahm den Vorstandsvorsitz der Audi AG, die neben der Marke Audi unter anderem Ducati, Lamborghini sowie Italdesign Giugiaro umfasst, am 1. Januar 2019. Kommissarisch leitet er das Vorstandsressort Vertrieb und Marketing.

 

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dpa