
Nur eines von vielen Mercedes-Benz-Modellen: Das Mercedes-AMG S 65 Cabriolet. - Bild: Daimler
Dazu hat der Autobauer eine strategische Partnerschaft mit Icertis geschlossen, einem führenden Anbieter von Enterprise Contract Management Lösungen in der Cloud. Daimler verpflichtet seine direkten Lieferanten, die Standards und vertraglichen Verpflichtungen in Bezug auf Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, Umweltschutz, Sicherheit, Geschäftsethik und Compliance innerhalb der Lieferkette mit Nachdruck weiterzugeben und zu kontrollieren.
Der Blockchain-Prototyp ermöglicht es, diese Weitergabe über die gesamte Lieferkette hinweg transparent abzubilden und nachzuvollziehen. Sollte einer der Sub-Lieferanten von den vertraglichen Verpflichtungen abweichen, wird dies in der Blockchain sichtbar, ähnlich wie in einem sicheren Buchführungssystem. Mercedes-Benz Cars und die Experten von Icertis haben gemeinsam einen Prototyp erfolgreich entwickelt und programmiert.
In diesem Pilotprojekt wird nun getestet, wie die Anwendung durch die Lieferanten und Partner umgesetzt wird und entsprechendes Feedback eingeholt.
Blockchain könnte grundlegende Revolution bringen
Wilko Stark, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Einkauf und Lieferantenqualität, legt großen Wert auf nachhaltige Lieferketten: „Die Blockchain-Technologie besitzt das Potenzial, unsere Beschaffungsprozesse grundlegend zu revolutionieren und könnte Auswirkungen auf nahezu die gesamte Wertschöpfungskette haben. Globale Lieferketten werden immer komplexer. Mit unserem Blockchain-Prototyp testen wir im ersten Schritt eine der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten mit dem Ziel, mehr Transparenz in den Lieferketten über unsere direkten Lieferanten hinaus zu schaffen."

Nachhaltiges Transaktionsbuch durch Vertragsklauseln
Die Platzierung von Vertragsklauseln in der Blockchain lässt ein nachhaltiges Transaktionsbuch entstehen. Die Weitergabe und Bestätigung der Daimler Nachhaltigkeitsanforderungen kann durch alle Teilnehmer der Lieferkette nachvollzogen werden. So soll sichergestellt werden, dass die weltweiten Beschaffungs- und Vertragspraktiken den strengen Anforderungen der Daimler AG entsprechen. Vertrauliche Informationen sind nicht ersichtlich.
Mit dem Prototyp wird durch Offenlegung nachhaltigkeitsrelevanter Informationen Vertrauen in die Integrität der Lieferkette geschaffen, ohne wettbewerbsrelevante Informationen preiszugeben.
Prozesse werden einfacher und sicherer
"Die Weitergabe von Verträgen an jedes Mitglied der Lieferkette insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit und ethisches Verhalten ist die Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten. Der Blockchain-Prototyp eröffnet völlig neue Wege, Einkaufsprozesse einfacher und sicherer zu gestalten“, sagt Sabine Angermann, Bereichsleiterin Einkauf und Lieferantenqualität für Rohmaterial und Strategie, Mercedes-Benz Cars.
Eine intuitive und benutzerfreundliche Bedienung der Blockchain-Serviceplattform ist für den Erfolg des Projekts entscheidend. Nur so kann das Unternehmen seinen Lieferanten einen einfachen Einstieg in die neue Technologie ermöglichen und die notwendigen Nutzer gewinnen. Eine durchgängige Verankerung der Blockchain-Technologie bei allen Lieferanten in der jeweiligen Lieferkette ist Grundvoraussetzung für die Erreichung des Ziels einer engen Zusammenarbeit für mehr Nachhaltigkeit.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist die Rückverfolgbarkeit von Bauteilen und Rohstoffen. Komplexe Lieferketten können offengelegt und die Herkunft über die beteiligten Partner hinweg nachvollzogen werden. Die Effektivität einer Blockchain lebt von der Qualität der Daten und dem Stand der Digitalisierung. Dazu wird Mercedes-Benz Cars in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten kooperieren.
Welche Technologien in Unternehmen an erster Stelle stehen

Im Jahr 2018 war die Blockchain-Technologie für sechs Prozent der vom Bitkom befragten Unternehmen die wichtigste Technik (2017: Zwei Prozent). Das macht Platz 8. - Quelle: Bitkom, Bild: Pixabay

Elf Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass bei Ihnen 2018 das Thema Künstliche Intelligenz , also KI, am höchsten im Kurs steht - das macht Platz 7. 2017 waren es noch neun Prozent. - Quelle: Bitkom, Bild: Pixabay

Auf Platz 6 der wichtigsten Technologien landen - oder besser fliegen - Drohnen. 2018 waren sie für 20 Prozent der befragten Unternehmen die wichtigste Technologie (2017: 15 Prozent). - Quelle: Bitkom, Bild: Pixabay

Auf Platz 5 landen Virtual und Augmented Reality: 25 Prozent der vom Bitkom befragten Unternehmen haben das Thema im Jahr 2018 ganz oben auf ihrer Liste (2017: 22 Prozent). - Quelle: Bitkom, Bild: Pixabay

Für 36 Prozent der befragten Unternehmen ist die Robotik 2018 klar die wichtigste Technik (2017: 30 Prozent). Das macht Platz 4. - Quelle: Bitkom, Bild: Pixabay

Auf Platz 3 landet der 3D-Druck. Für 38 Prozent der Unternehmen, die der Bitkom befragt hat, ist er 2018 die wichtigste Technik (2017: 33 Prozent). - Quelle: Bitkom, Bild: Pixabay
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