"Ich stehe voll hinter dem Vorstand, wenn er das Unternehmen neu ausrichtet." Die Fertigungstiefe müsse auf den Prüfstand, VW könne nicht alles selbst machen und erfinden. Der Autobauer bilde jedes Jahr 1.500 Lehrlinge aus, ohne zu wissen, wo sie eingesetzt würden. "Wir sind nicht das Paradies, sondern ein Unternehmen. Alle Investitionen müssen sich rechnen", sagte Porsche. "Als Anteilseigner kann ich nur mit Nachdruck darauf verweisen, dass wir flexibler und effizienter werden müssen."
Osterloh: Azubis sind nicht das Problem
VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh wies die Aussagen Porsches zurück. Auszubildende seien nicht das Problem. "Unsere Probleme heißen: WLTP, verschobene Fahrzeugprojekte, Abgasskandal, Synergien und Komplexität. Das sind alles Management-Themen, die nichts mit der Belegschaft zu tun haben", kommentierte Osterloh. "Das kostete die Eigentümer bereits mehrere Milliarden. Und darauf sollte sich der Aufsichtsrat fokussieren."
Unterdessen sieht Wolfgang Porsche auch bei der Konzerntochter Audi Probleme. Sie sei "nicht mehr profitabel genug. Der Vorstand muss jetzt verstärkt sparen und das Unternehmen schlanker aufstellen", forderte Wolfgang Porsche. Neue Wettbewerber aus China kämen auf den Markt, deshalb müsse auch Audi günstiger produzieren. "Audi hat Speck angesetzt. Bram Schot und der Vorstand haben das erkannt und steuern dagegen."
Wolfgang Porsche ist Sprecher der Eigentümerfamilie, die über die Porsche-SE-Holding die Mehrheit der Stimmrechte am Volkswagen-Konzern kontrolliert.
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