Martin Winterkorn

In der Affäre um manipulierte Abgaswerte wird der frühere VW-Vorstandschef Martin Winterkorn durch interne Dokumente belastet. - (Bild: VW)

Wie die "Bild am Sonntag" berichtete, wird der frühere VW-Vorstandschef Martin Winterkorn durch interne Dokumente belastet. Der Topmanager soll bereits am 23. Mai 2014 von einem Mitarbeiter schriftlich vor Ermittlungen der US-Umweltbehörden wegen überhöhter Abgaswerte und der Suche nach einer VW-Betrugssoftware gewarnt worden sein.

In den internen Dokumenten geht es laut "Bild am Sonntag" um Messungen der Behörden, bei denen die zulässigen Stickstoffwerte (Nox) um das bis zu 35-fache überschritten wurden. Aus den zitierten Passagen geht allerdings keine direkte Kenntnis Winterkorns von illegalen Manipulationen hervor.

Bislang wurde vom damaligen Top-Management immer beteuert, man habe erst kurz vorher von den Manipulationen erfahren. Erst im September 2015 wurde der Fall in der Öffentlichkeit bekannt. In seiner Rücktrittserklärung schrieb Winterkorn, er sei sich "keines Fehlverhaltens bewusst".

Was wußte Winterkorn wirklich?

"Wir kommentieren den gesamten Vorgang nicht", so ein Konzernsprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Er verwies auf laufende Untersuchungen. VW hat die US-Anwaltskanzlei Jones Day mit internen Ermittlungen beauftragt. Ergebnisse sollen im April bekanntgegeben werden.

Auch der einstige Konzernlenker von Europas größtem Autobauer war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. „Auf Anfrage der "Bild am Sonntag" wollte sich Winterkorn "wegen der laufenden Ermittlungen in der Affäre nicht äußern."

Süddeutsche Zeitung, Focus Online, Handelsblatt

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