
Der Zeppelin Konzern bietet Lösungen in den Bereichen Bauwirtschaft, Agrar und Recycling, Antrieb und Energie sowie Engineering und Anlagenbau. Besonders im Anlagenbau für den Energiemarkt sieht der Konzern klare Wachstumschancen. (Bild: Zeppelin GmbH)
Der Zeppelin-Konzern konnte das Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatz von 3,82 Milliarden Euro (2023: 3,9 Milliarden Euro) und einem Ergebnis vor Steuern von 108 Millionen Euro (Vorjahr: 154 Millionen Euro) überwiegend erfolgreich abschließen.
"Das Geschäftsjahr 2024 war für den Zeppelin Konzern ein herausforderndes Jahr, das durch ungünstige Marktentwicklungen, anhaltenden Margen- und Kostendruck sowie verschiedene Sonderfaktoren geprägt war", erklärt Matthias Benz, Vorsitzender der Geschäftsführung des Zeppelin-Konzerns. "Umso mehr zeigt sich, wie stark und resilient unser Geschäftsmodell ist." Dank des außergewöhnlichen Engagements der Mitarbeitenden, der engen Zusammenarbeit mit den Kunden sowie gezielter Maßnahmen zur Ergebnissicherung und Effizienzsteigerung habe das Unternehmen trotz schwieriger Rahmenbedingungen wichtige strategische Weichen stellen können und eine vielversprechende Basis für zukünftiges Wachstum schaffen können.
Dieses Wachstum wird bereits im laufenden Geschäftsjahr erfolgen. Hier werde Zeppelin "erstmals über die fünf Milliarden Euro Grenze im Umsatz" gelangen, so Benz. Der Grund dafür: Im Dezember 2024 unterzeichnete Zeppelin den Vertrag zum Erwerb der Pepp Group BV und damit zur Übernahme der Vertriebs- und Serviceorganisationen von Pon Holdings für Cat Baumaschinen, Mietlösungen sowie Antriebs- und Energiesysteme in Norwegen und den Niederlanden. Mit dem Vollzug der größten Akquisition der Firmengeschichte wird bis Sommer dieses Jahres gerechnet. Eine schrittweise Integration ist ab Mitte 2025 geplant.
Das sind die Details zur größten Akquisition der Zeppelin-Firmengeschichte
Zeppelin wird in Norwegen und den Niederlanden den Vertrieb und Service von Cat Baumaschinen, Mietlösungen sowie Antriebs- und Energiesystemen von Pon Holdings übernehmen. Bestandteil der Transaktion sind rund 20 Gesellschaften in Norwegen und den Niederlanden mit dem Portfolio von Neu- und Gebrauchtmaschinen, Antriebs- und Energiesystemen, Servicierung und Ersatzteile sowie Lösungen rund um die Vermietung von Equipment und dazugehörigem Service.
Mit der Akquisition wächst der Zeppelin Konzern um ca. 2.000 Mitarbeitende und rund 1,1 Mrd. Euro Umsatz und wird damit zu einer der weltweit führenden Vertriebs- und Serviceorganisationen für Caterpillar Produkte sowie zu einem noch internationaleren Unternehmen.
Christian Dummler, Geschäftsführer und CFO des Zeppelin-Konzerns, unterstreicht: „Rückläufige Märkte, steigende Kosten und anhaltend hohe Bestände führten zu einem Ergebnis unter Vorjahresniveau. Dennoch konnten wir durch konsequentes Handeln die Ertragskraft stabilisieren, einen leichten Anstieg beim Auftragseingang verzeichnen und Dank eines sehr guten Cashflows wichtige Investitionen tätigen.“
Dass die Creditreform Rating AG die Bonität erneut mit der Gesamtnote ‚A–‘ bewertet hat, bestätige die finanzielle Stabilität des Konzerns. Diese gute Einschätzung sei insbesondere vor dem Hintergrund einer spürbaren Investitionszurückhaltung, geopolitischer Spannungen und eines weiterhin hohen Zinsniveaus ein deutliches Zeichen für die Robustheit unserer Geschäftsmodelle.
So entwickeln sich die einzelnen Geschäftseinheiten
Die strategische Geschäftseinheit (SGE) Baumaschinen Deutschland & Österreich verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 einen leichten Umsatzrückgang. Nach zwei Rekordjahren zeigten sich die Baumaschinenmärkte rückläufig. Besonders der Wohnungsbau und die Zulieferindustrie verzeichneten einen starken Rückgang, während der Tiefbau durch bestehende Großprojekte stabil blieb.
Die SGE Baumaschinen International wies im vergangenen Jahr trotz regionaler Herausforderungen eine stabile Geschäftsentwicklung auf. In Europa konnten Marktanteile ausgebaut und Umsätze gesteigert werden, unterstützt durch Infrastrukturprojekte und eine Stärkung des Aftersales-Geschäfts.
In fast allen Märkten entwickelte sich die Nachfrage bei Rental verhalten, stagnierte oder ging krisenbedingt zurück. Eine wesentliche Aufgabe war die Integration des 2023 erworbenen dänischen Unternehmens CP ApS.
Die SGE Power Systems verzeichnete 2024 einen Rückgang im Markt für Industriemotoren und eine geringere Investitionsbereitschaft für Blockheizkraftwerke. Der Markt für Netzersatzanlagen und dezentrale Energielösungen verzeichnete hingegen eine hohe Nachfrage im In- und Ausland. Der Wärmepumpenmarkt wuchs langsamer als prognostiziert.
Im Jahr 2024 erzielte die SGE Anlagenbau Fortschritte in der internationalen Zusammenarbeit und technologischen Entwicklung, konnte Synergien nutzen und digitale Lösungen vorantreiben. Diese strategischen Maßnahmen sollen weiter vorangetrieben werden. Im Bereich Batterietechnologie stärkte Zeppelin seine Marktposition.
Wie das Geschäftsjahr 2025 bei Zeppelin laufen soll
Das Jahr 2025 steht beim Zeppelin Konzern im Zeichen des 75-jährigen Jubiläums: 1950 als Nachfolgeunternehmen der Luftschiffbau Zeppelin GmbH unter dem Namen „Metallwerke Friedrichshafen“ gegründet, wurde das Unternehmen im selben Jahr in das Handelsregister eingetragen. Dieses Jubiläum markiert einen besonderen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte und unterstreicht die langjährige Tradition und Innovationskraft von Zeppelin. E
in bedeutendes Branchenereignis steht zudem im April bevor: die Bauma 2025 – die weltweit größte Messe der Bauwirtschaft. Unter dem Motto „The next 100 years“ werden Zeppelin und Caterpillar dem Fachpublikum innovative Lösungen präsentieren.
Das kommende Jahr wird mit Blick auf geopolitische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen ein herausforderndes Geschäftsjahr. Die allgemeine Konjunkturabschwächung zeigt sich auch im Baumaschinensektor. Während der Mietmarkt aktuell leicht rückläufig ist, wird im Jahresverlauf mit einer schrittweisen Erholung gerechnet. Gleichzeitig ergeben sich international positive Geschäftsperspektiven, insbesondere im Rohstoffabbau, im Bergbau sowie im öffentlich geförderten Straßen- und Wohnungsbau.
Das Geschäftsfeld Power Systems profitiert von einem stabilen Marktumfeld und eröffnet zusätzliches Potenzial bei alternativen Antriebstechnologien. Auch im Anlagenbau ist eine zunehmende Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen und Prozessautomatisierung zu verzeichnen. Darüber hinaus sieht der Konzern klare Wachstumschancen im Energiemarkt. Durch die strategische Ausrichtung auf integrierte Komplettlösungen mit eigener Wertschöpfung will Zeppelin seine Position in diesem Segment weiter stärken.
„Entscheidend für den Erfolg des Zeppelin-Konzerns im kommenden Geschäftsjahr werden wirkungsvolle Maßnahmen zur Ergebnissicherung, eine konsequente Kostendisziplin sowie die Bereitschaft zur Schaffung globaler Synergien sein“, so Matthias Benz.