Der Autozulieferer ZF hat sich nach der Übernahme des US-amerikanischen Bremsenherstellers Wabco von dessen Konzernteil R.H. Sheppard getrennt. Der Anbieter von Lenkungstechnik für Nutzfahrzeuge sei für 149,5 Millionen US-Dollar (133,9 Mio Euro) an Bendix Commercial Vehicle Systems LLC verkauft worden, teilte das Unternehmen mit Sitz in Friedrichshafen am Bodensee mit. Bendix ist eine Tochtergesellschaft des Bremsenspezialisten Knorr-Bremse AG. Der Verkauf war eine Bedingung der US-Wettbewerbsprüfer für die Übernahme von Wabco.
Der Abschluss des Wabco-Zukaufs, den ZF am vergangenen Freitag bekannt gegeben hatte, fällt für den Autozulieferer in ungünstige Zeiten. ZF will bis 2025 bis zu 15.000 Stellen weltweit streichen, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Das geht aus einem internen Schreiben des ZF-Vorstands an die Belegschaft hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Der Friedrichshafener Oberbürgermeister Andreas Brand sagte: "Mitarbeiter und Führungskräfte haben Kurzarbeit, Beurlaubungen und Gehaltsverzicht mitgetragen und unterstützt. Dieses Prinzip, der ZF-Weg, gilt auch in dieser Krise, die die ZF so unverschuldet trifft wie jedes andere Unternehmen, das gerade unter Corona ungeahnte Einbrüche erlebt." Die Stadt ist über die Zeppelin-Stiftung auch Hauptaktionärin der ZF. Die Stiftung begrüße es, wenn der Vorstand auf Arbeitnehmervertreter und Gewerkschaft zugehe, sagte Brand weiter. "Durch diese extrem schwierige Zeit kommen wir alle nur gemeinsam."