Ahmed Hamdi Hamodi fertigt bei Ziehl-Abegg einen EC-Ventilator im Werk Kupferzell im Norden Baden-Württembergs.

Ahmed Hamdi Hamodi fertigt bei Ziehl-Abegg einen EC-Ventilator im Werk Kupferzell im Norden Baden-Württembergs. - (Bild: Ziehl-Abegg/Rainer Grill)

„Das Jahr 2020 glich einer Achterbahnfahrt: Grenzschließungen, Materialabriss, Umsatzeinbruch und Auftragsanstieg wechselten sich rasant ab“, sagt Peter Fenkl. Er ist Vorstandsvorsitzender des globalen Elektromotoren- und Ventilatorenherstellers Ziehl-Abegg. Das süddeutsche Unternehmen hat im Jahr 2020 einen Umsatz von 639 Millionen Euro (Vorjahr 633 Millionen Euro) erzielt; das ist eine Steigerung um rund ein Prozent. Im laufenden Jahr deutet die bisherige Entwicklung auf einen guten Umsatzzuwachs hin.

Für ein Unternehmen mit einer hohen Fertigungstiefe bedeute dies eine enorme Anstrengung: für die komplette Organisation und besonders für alle Beschäftigten. Allerdings hat das baden-württembergische Unternehmen einen großen Vorteil: „Wir haben in der Krise weltweit mehrere große Bauvorhaben gestartet und in Maschinen investiert – so ist Ziehl-Abegg nun in der Lage, das Wachstum abzufangen“, sagt Fenkl. Allerdings wird die Produktion ebenso wie der Vertrieb durch die Corona-Regelungen deutlich behindert. Dazu kommt eine globale Verknappung von Bauteilen. Und über allem schwebt das Damoklesschwert der Pandemie – „keiner weiß, ob nächste Woche wieder eine Talfahrt beginnt“.

Das Unternehmen hat den Ausbruch der Pandemie vor einem Jahr schon früh wahrgenommen und reagiert. Fenkl blickt zurück: „Wir haben als eines der ersten deutschen Unternehmen eine Reisewarnung von und nach China und kurz darauf auch nach Italien ausgesprochen.“ Der Hohenlohekreis, wo sich die drei deutschen Produktionswerke und der Firmensitz befinden, war in der ersten Corona-Welle einer der drei deutschen Corona-Hotspots; denn mehrere öffentliche Veranstaltungen hatten die Verbreitung des Virus rasant beschleunigt.

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Mitarbeiterzahl bleibt konstant

Von den ursprünglichen Umsatzplänen hatte sich Ziehl-Abegg im Vorjahr rasch verabschieden müssen. Dass es in Teilen, etwa im Bereich Antriebstechnik für Aufzüge, schon im Frühsommer zu einer sehr guten Umsatzentwicklung kam, hat den Einbruch bei der Lufttechnik nicht kompensiert. Die Lufttechnik startete erst im vierten Quartal zu einer Aufholjagd, so dass Ziehl-Abegg letztlich doch noch ein geringes Wachstum beim Jahresumsatz erreichen konnte. „Das ist dem unermüdlichen Einsatz unserer Kolleginnen und Kolleginnen zuzuschreiben, die in der Pandemie in Deutschland und weltweit einen sehr guten Job gemacht haben“, unterstreicht der Firmenchef.

Die Mitarbeiterzahl blieb im Jahr 2020 konstant: 2.400 Menschen arbeitet in Deutschland bei Ziehl-Abegg, global sind es insgesamt 4.300. Dabei soll es allerdings nicht bleiben: „Derzeit suchen wir händeringend nach Mitarbeitenden, die an unseren drei Standorten in Deutschland in der Produktion mit anpacken“, sagt Fenkl.

Quelle: Ziehl-Abegg

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