Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie geht mit einem Auftragsplus im Rücken ins zweite Halbjahr. Im Zeitraum Januar bis Juni übertrafen die Bestellungen wertmäßig den Vorjahreszeitraum um 12,7 Prozent, wie der Branchenverband ZVEI am Montag in Frankfurt mitteilt.
Im Juni wurde allerdings nur ein leichter Anstieg um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verbucht. "Dabei fielen die Auftragseingänge aus dem Inland (minus 13,9 Prozent) fast genauso stark wie sie aus dem Ausland (plus 14,0 Prozent) zunahmen", erläutert ZVEI-Konjunkturexperte Peter Giehl.
Die um Preissteigerungen bereinigte Produktion übertraf im ersten Halbjahr das Niveau des Vorjahreszeitraums um 1,8 Prozent, trotz eines Rückgangs von 2,0 Prozent im Juni. Der Umsatz der Branche stieg in den ersten sechs Monaten um 9,0 Prozent auf 105,9 Milliarden Euro.
Wie andere Branchen auch leidet die Elektroindustrie unter Materialknappheit und Lieferengpässen. Den Angaben zufolge sehen sich 89 Prozent der Firmen von Versorgungsengpässen betroffen. Entsprechend seien die Produktionspläne zuletzt gesenkt worden, teilt der ZVEI mit. Unter dem Strich blieben sie aber positiv. Zugleich klagt fast die Hälfte der Firmen (48 Prozent) über Fachkräftemangel.
(dpa)