Verzahnungsschleifmaschine G 250 von EMAG SU

Diese Verzahnungsschleifmaschine wurde speziell für kurze Zykluszeiten und Premium-Qualität entwickelt und dient der Massenproduktion von Zahnrädern. (Bild: EMAG SU)

Die Elektromobilität boomt und der Wettbewerb um die beste Lösung nimmt zu: Fast alle Automobilhersteller haben 2022 neue Modelle auf den Markt gebracht. Was bedeutet das für die Produktionsplanung von OEMs und Zulieferunternehmen? "Sie müssen sowohl wachsende Stückzahlen effektiv bewältigen, dabei aber auch eine steigende Qualität garantieren, denn das hohe Drehmoment des Elektromotors führt direkt zu besonderen Maß- und Oberflächenanforderungen", erklärt Alexander Morhard, Technical Sales Support Manager von EMAG SU. "Die Entwicklung sieht man besonders eindrücklich bei der Zahnflankenbearbeitung von Wellen und Rädern. Hier geht es um maßgenaue Ergebnisse im mµ-Bereich, denn selbst eine minimale Welligkeit im Oberflächenbild der Bauteile kann zu Störgeräuschen im Antrieb führen."

Achskonzept verhindert „Geisterfrequenzen“ auf der Oberfläche

Auf der anderen Seite punktet die Technologie von EMAG SU mit außergewöhnlichen Oberflächengüten, die durch das Achskonzept der G 160 möglich werden: Hier gibt es – im Unterschied zu vielen anderen Wälzschleifmaschinen – keine Tangentialachse. Stattdessen erzeugen die vorhandenen Y- und Z-Achsen durch eine simultane Bewegung eine quasi virtuelle Tangentialachse. In der Folge ist der Kontaktpunkt der Schleifscheibe zum Werkstück rund 100 Millimeter näher am Drehpunkt der Schwenkachse, was das Schwingungsverhalten beim Schleifen günstig beeinflusst. Das Ergebnis sieht man wiederum in den Oberflächenstrukturen des fertigen Bauteils: Die oben angesprochenen 'Geisterfrequenzen' im µm-Bereich verschwinden fast gänzlich. Zudem ist der ffa-Wert auf einem sehr geringen Niveau. Zahlreiche Wellen und Räder des Elektroantriebs profitieren von dieser Qualität.

Verzahnungsschleifmaschine G 250 von EMAG SU
Die Verzahnungsschleifmaschine G 250 von EMAG SU produziert Zahnräder mit einem Außendurchmesser von bis zu 250 mm und Wellen mit einer Länge von bis zu 550 mm. (Bild: EMAG SU)

Der Einsatz von zwei Tischspindeln minimiert Leerzeiten

Ähnlich interessant ist das Konzept der Maschine G 250 von EMAG SU für Bauteile bis Modul 7 und mit einem Außendurchmesser von 250 Millimetern. Achsantriebsräder, Gangräder oder Wellen mit einer maximalen Länge von 550 Millimetern lassen sich mit dieser Lösung per Wälzschleifen oder Profilschleifen mit kurzen Zykluszeiten fertigstellen. Dazu verfügt die Maschine über zwei Tischspindeln, um die Leerzeiten während des Fertigungsprozesses zu minimieren. „Außerdem haben wir sehr viel Wert auf die Flexibilität gelegt“, erklärt Morhard. „Die G 250 lässt sich beispielsweise auch mit sehr kleinen Schleifscheiben und -schnecken ausrüsten.“ In der Variante G 250 HS verfügt die Maschine zudem über einen High-Speed-Schleifkopf, der bei Einsatz einer kleinen Schleifschnecke 20.000 Umdrehungen pro Minute möglich macht.   Weitere Vorteile bei diesem Maschinenkonzept:

  • Wälzschleifen und Profilschleifen finden auf der Hauptschleifspindel statt, sodass die Maschine keinen Wärmegang hat (wie beim Einsatz von Vorsatzspindeln für das Profilschleifen). Außerdem lässt sie sich in wenigen Minuten für das jeweils andere Verfahren umrüsten.
  • Durch den Einsatz von Wälzschleifschnecken bis 68 mm Fußkreis werden viele störkonturbehaftete Teile per Wälzschleifen fertiggestellt. Das führt zu sehr kurzen Schleifzeiten. Alle anderen Bauteile lassen sich mit einer bis zu 30 Millimeter kleinen Profilschleifscheibe fertigschleifen.
  • Das Einmitten erfolgt hauptzeitparallel in der Beladeposition.
  • Die integrierte Abrichteinheit sorgt für zusätzliche Prozesssicherheit.

Für größere Bauteile im Lkw oder im allgemeinen Getriebebau rundet die kostengünstige G 400 das Wälzschleifprogramm von EMAG SU nach oben hin ab. Sie hat einen Werkzeugtisch für Bauteile bis zu einem maximalen Durchmesser von 400 Millimetern und einer Wellenlänge bis 750 Millimeter. Wichtig für viele Anwender: Die Maschine kann auch von oben beladen werden, weil das Gehäuse eine Tür übereck besitzt.

G 160 mit zwei parallelen Werkstücktischen
In die G 160 sind zwei parallele Werkstücktische integriert, die abwechselnd mit hohem Tempo zur Schleifscheibe verfahren. Die integrierte Abrichteinheit sorgt für zusätzliche Prozesssicherheit. (Bild: EMAG SU)
Zitat

„Wir sehen uns ideal gerüstet für die Schleifaufgaben innerhalb der E-Mobilität. Aktuell hat beispielsweise ein französischer Automobilbauer mehrere Schleifmaschinen von EMAG SU in diesem Bereich mit Erfolg im Einsatz“

Alexander Morhard, Technical Sales Support Manager von EMAG SU

Einfache Anbindung an diverse Automatisierungstechnologien

Kurze Span-zu-Span-Zeiten, intelligente Achskonzepte, thermische und mechanische Stabilität sowie eine hohe Bedienfreundlichkeit inklusive selbsterklärenden Eingabemasken – mit diesen Qualitätsmerkmalen sorgen die Maschinen von EMAG SU für Leistungssprünge beim Zahnflankenschleifen. Für verschiedene Schleifradgrößen und -arten stehen unterschiedliche Spindeln mit entsprechender Leistung zur Verfügung. Zudem lässt sich die Technologie einfach an verschiedene Automatisierungstechnologien anbinden. „Wir sehen uns ideal gerüstet für die Schleifaufgaben innerhalb der E-Mobilität. Aktuell hat beispielsweise ein französischer Automobilbauer mehrere Schleifmaschinen von EMAG SU in diesem Bereich mit Erfolg im Einsatz“, fasst Morhard abschließend zusammen. „Unsere Stärken bei der Herstellung von hochfeinen Oberflächen bei ganz unterschiedlichen Konturen wollen wir in den nächsten Jahren verstärkt in den wachsenden Markt einbringen.“  

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