Unitechnik TCO AKL Logistik Investitionssicherheit Gesamtbetriebskosten Wolfgang Cieplik

Für Unternehmen jeder Größe ist eine neue Logistikanlage – zu der auch das abgebildete ‚Automatische Kleinteilelager’ (AKL) gehört - ein komplexes Investitionsgut. Über den technischen Nutzen entscheiden dabei vor allem die Gesamtbetriebskosten. (Bild: Unitechnik Systems)

Für Unternehmen jeder Größe ist eine neue Logistikanlage ein komplexes Investitionsgut. Über den technischen Nutzen entscheiden dabei vor allem die Gesamtbetriebskosten. Aufgabe eines unabhängigen Generalunternehmers ist es daher, möglichst viele Parameter in die Kostenkalkulation für den kompletten Lebenszyklus einfließen zu lassen und durch flexible Lösungen Investitionssicherheit zu schaffen.

TCO steht für Total Cost of Ownership, die Gesamtbetriebskosten einer Logistikanlage. Im Zuge von Industrie 4.0 und des Omnichannel-Handels gewinnt TCO zunehmend an Bedeutung. Denn wenn neue Fertigungsprozesse und Einkaufsstrategien die Logistik verändern, kommt es auf intralogistische Gesamtlösungen an, die kosteneffizient arbeiten und sich flexibel anpassen lassen. Vor allem herstellerunabhängige Generalunternehmer können die Parameter der TCO sachlich analysieren und umfangreiche Ingenieurserfahrungen einbringen.

Aspekte wie allgemeine Prozesseffizienz, Veränderungen im Prozessablauf, Mitarbeiter, Energieverbrauch und Wartung und Instandhaltung liefern den Schlüssel für eine genauere Betrachtung der TCO einer Logistikanlage. Prozesseffizienz erreichen Unternehmen durch ein Logistiksystem, das genau auf ihren Materialfluss zugeschnitten ist. Generalunternehmer mit der entsprechenden Ingenieurskompetenz können im Emulator verschiedene Szenarien wirklichkeitsgetreu durchspielen. Häufig lassen sich Kostenfallen bereits in diesen Simulationen erkennen und ausschalten.

Ein vielfach unterschätzter Faktor für die langfristige Prozesssicherheit ist eine einheitliche Steuerungstechnik für automatisierte Systeme. Diese wiederum ist eng verknüpft mit dem Lagerverwaltungssystem. Je einheitlicher die Strukturen sind, desto einfacher ist auf Dauer das Warehouse Management. Eine gut geplante Prozesseffizienz beweist sich immer dann, wenn einzelne Abläufe von der Regel abweichen, ohne den Gesamtprozess aufzuhalten. Das können Reklamationen und Retouren sein oder auch die Bereitstellung von Sonderteilen für die Produktion.

Um langfristig auch auf grundlegende Veränderungen im Prozessablauf reagieren zu können, ist Lösungsflexibilität der leitende Anspruch an Generalunternehmer. Solche Veränderungen treten ein, wenn die Kapazitäten einer Anlage erschöpft sind oder neue Ansätze in der Produktion und im Einkauf die dahinter stehende Logistik umformen. Für diese Fälle lassen sich skalierbare Logistiksysteme implementieren, die quasi mitwachsen oder nach Bedarf auch heruntergefahren werden können. Das geht zum Beispiel durch die Integration einer weiteren Lagergasse oder durch das Zu- und Abschalten von Fahrzeugen in einem Shuttlelager.

Unternehmen, die auf eine umfassende Automatisierung und IT-Steuerung ihrer Abläufe setzen, sichern sich in Zeiten von Industrie 4.0 klare Vorteile. Die Leistung automatisierter Anlagen ist langfristig planbar und schafft Investitionssicherheit. Gleichwohl wird der Mensch nicht einfach durch Maschinen ersetzt. Vielmehr steigt die Bedeutung gut ausgebildeter Mitarbeiter. Eine kluge TCO-Kalkulation sollte daher auch die Posten für Aus- und Weiterbildung in einem realistischen Maß ansetzen. Außerdem wachsen in Unternehmen die Ansprüche an eine ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen Intuitive Hilfsmittel wie Handhelds, Pick-by-Light-Anzeigen oder Artikelscanner beschleunigen die Arbeitsabläufe ebenso wie selbsterklärende Bedienmasken. Im Lagerverwaltungssystem sollte sich bestenfalls die gesamte Anlage visualisieren lassen, um mögliche Störungen leicht lokalisieren und umgehend beheben zu können.

Eine energieeffiziente Gestaltung von Logistiksystemen ist heute schon Standard. Im Rahmen der TCO sind Unternehmen aufgerufen, sich noch stärker auf Neuerungen einzulassen. Wer zum Beispiel die Investition in Shuttlesysteme scheut, kann auch klassische Regalbediengeräte (RBG) energiesparend einsetzen. So lässt sich mit der richtigen Steuerungstechnik die Bremsenergie der RBG wieder in das Gesamtsystem zurückspeisen.

Auch beim TCO-Faktor Wartung und Instandhaltung gilt: Je einheitlicher der Systemintegrator die Steuerungstechnik gestaltet hat, desto einfacher ist es für den Instandhalter, sich in den einzelnen Anlagenkomponenten zurechtzufinden. Wenn die Wartung aufgrund von unübersichtlichen, mit der Zeit chaotisch gewachsenen Strukturen nicht sachgemäß erfüllt werden kann, steigt das Risiko von Betriebsausfällen. Die höchste Kostentransparenz für Unternehmen schaffen Generalunternehmer, die alle Serviceleistungen rund um die Anlage gleich selbst mit anbieten und verantworten.

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