ERP CAD proALPHA Business Solutions Andree Stachowski

ERP meets CAD: So kann eine Vereinigung beider Welten aussehen. Wenn ein Einkäufer dann nicht nur Beschreibungen als Text und Tabellen hat, sondern im 3D-Modell die einzelnen Teilenummern und Preise der Werksteile aufrufen kann, steigt die Effizienz seiner Arbeit. (Bild: proALPHA)

Konstruktion ist digital. Schon lange. Dennoch gibt es immer wieder Neuerungen, die den Unternehmen der Branche das Leben leichter machen. Dabei spielen die Bilder aus den Rechnern der Konstrukteure eine wesentliche Rolle – und die Daten, die dahinter liegen. Man stelle sich ein 3D-CAD-Modell vor, ein normales Tool für den Techniker, das dennoch den Brückenschlag zu anderen Abteilungen, sei es Produktion, Einkauf, Marketing oder Vertrieb schafft. Das gelingt nur, wenn sich das ERP-System nahtlos mit dem CAD verbindet.

Bilder sind in vielen Bereichen des Unternehmens nützlich. Wenn beispielsweise ein Einkäufer nicht nur Beschreibungen als Text und Tabellen hat, sondern im mehrdimensionalen Modell die einzelnen Teilenummern und Preise der Werksteile aufrufen kann, steigt die Effizienz seiner Arbeit. Er kann – ohne Rückfragen bei der Konstruktion – mit dem Modell interagieren, Teileinformationen aus der Stückliste abrufen oder geometrische Abmessungen selbst ermitteln. Vielleicht illustriert er seine Bestellung mit einer Bitmap-Grafik oder sieht durch einen Klick in die Explosionsgrafik, ob und in welcher Stückzahl bestimmte Teile auf Lager sind, wie lange die Bestellzeit ist oder ob die Lieferantenbeziehung stabil ist. Besser noch: die Suche nach alternativen Lieferanten kann über geometrisch ähnliche oder identische Teile laufen – unter Berücksichtigung von Raumvolumen und Nachbarschaftsbeziehungen, von Mindestabstand und Kollisionsprüfungen. Der Vertrieb hingegen kann zusammen mit dem Kunden verschiedene Varianten eines Modells durchspielen – unterstützt von einem Produktkonfigurator für eine detailgenaue und mit Preisen und Lieferterminen hinterlegte Berechnung.

Über automatisierte Workflows erfahren die Mitarbeiter den aktuellen Status: Sie sehen auch ohne CAD-Arbeitsplatz wie die Zeichnungen und 3D-Modelle aussehen – so, wie sie sie benötigen. Das können etwa fotorealistische 3D-Ansichten für Marketing sein – und das bereits, wenn am Design noch gearbeitet wird. Mehrdimensionale oder animierte Darstellungen helfen auch in der Montage oder im Service vor Ort: Welche Teile gehören wohin, in welcher Reihenfolge, mit welcher Befestigung?

Was aber haben die Techniker davon? In erster Linie einen besseren Überblick. So sehen sie bereits im Design Review mehrere Subsysteme in der Gesamtansicht – das erleichtert die Plausibilitätsprüfung noch vor dem Prototyping. Aus Modellen werden Teilestämme und Stücklisten abgeleitet – mit allen betriebswirtschaftlich relevanten Daten. Der Konstrukteur sieht schon während der Designphase, ob benötigte Teile im Unternehmen vorhanden sind oder welche Alternativen es dazu geben könnte. Internationale Teams können ohne Sprachbarrieren Szenarien diskutieren und Änderungen sofort einarbeiten. Auch nach der Konstruktion werden Änderungsstand, Zeichnungen, Stücklisten und Fertigungsprozesse für jeden Auftrag festgehalten und über ein eigenes Berechtigungssystem zugänglich gemacht.

Die Relevanz des gemeinsamen Datenpools

Voraussetzung dafür ist die Verbindung der 3D-Daten aus dem CAD-System mit Geschäftsdaten. Und das wiederum geht nicht ohne eine zentrale Datenbank mit sämtlichen Produkt- und Geschäftsdaten. Erst damit können PLM-Systeme der nächsten Generation Produktdaten aus sämtlichen, gängigen CAD-Systemen ziehen und zentralisiert zur Verfügung stellen. Lösungen wie proALPHA CA-Link verwalten technische und kaufmännische Daten zu Baugruppen oder Zeichnungen in einer einzigen Datenbank.

Das Modul verbindet nahezu alle gängigen CAD-Programme mit dem hauseigenen ERP-System. Wie wichtig das ist, zeigt eine Analyse der Datenquellen: Selten kommen alle Komponenten wie Gehäuse, Rohrleitungen, Kabelbäume oder Steuergeräte aus einem einzigen CAD-System – es geht also nicht ohne Multi-CAD-Fähigkeit. Die Verbindung zwischen ERP und CAD erspart nicht nur redundante Datenhaltung, sondern auch die aufwändige Pflege von Schnittstellen, das ERP übernimmt die Rolle eines PDM/PLM-Systems. Ein weiteres Resultat: Die Mitarbeiter bekommen für ihre Entscheidungen die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt in der bestmöglichen Form. Das bringt eine neue Dimension an Schnelligkeit und Effizienz.

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