Mit Web-Inspektionssystemen von Isra Parsytec werden beim Herstellen von Kartons alle qualitätsrelevanten Oberflächenfehler sicher identifiziert und klassifiziert.
Von Walter Meyer
Aachen (rm). Fehlerhafte Kartons gelangen nicht mehr in die Weiterverarbeitung und die Fehlerursachen können online erkannt und behoben werden. Dabei bewirken schnelle Zeilenkameras eine große Auflösung auch bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten mit deutlich weniger Kameras, so der Hersteller.
Da eine ansprechende Verpackung zunehmend gefragt ist, wächst der Bedarf an hochwertigen Ausführungen. Daneben müssen oftmals sensible Informationen fehlerfrei dargestellt werden. Kleine Abweichungen oder Fehler auf den Kartonoberflächen führen daher nicht selten zu einer Wertminderung.
Karton-Hersteller müssen deshalb Fehler möglichst frühzeitig identifizieren, um diese beheben zu können. Parallel dazu ist es notwendig, die Fehler lückenlos zu dokumentieren, um die Auslieferung und damit teure Reklamationen fehlerhafter Kartons zu vermeiden.
Kleinste Fehler im Karton und auf seiner Oberfläche sind im unbedruckten Zustand nur unter bestimmten Winkeln und mit geübtem Blick zu erkennen. Nach dem Bedrucken, also relativ spät im Herstellungsprozess, treten diese Fehlerstellen allerdings deutlich hervor.
Für solche Anwendungen gibt es Web-Inspektionssysteme, die mit hoher Auflösung alle Fehler bereits während der Kartonherstellung sicher und wiederholgenau identifizieren, auch auf gestrichenen Oberflächen. Die Systeme aus Standardkomponenten lassen sich anwendungsspezifisch anpassen, sind robust, zuverlässig und echtzeitfähig.
Mit aktueller 4 096-Pixel- oder 8 192-Pixel-Kameratechnik in Verbindung mit hoher Geschwindigkeit, robusten Software-Algorithmen und leistungsstarker LED-Technik identifizieren die integrierten Inspektionslösungen mit einer Auflösung bis 0,05 mm alle Fehler. So auch auf kontrastarmen Rakelstreifen, wo Fehler erst nach der Bedruckung sichtbar wären und zu nicht nutzbaren Verpackungen führen würden.
Die Web-Inspektionssysteme vermessen, analysieren und klassifizieren alle Fehlstellen automatisch. Sie werden protokolliert und durch Fehlerstatistik, Chargenprotokoll und Fehlerbilder dokumentiert. Auch unter kritischen Betriebsbedingungen sind sichere, reproduzierbare und eindeutige Kontrollergebnisse erzielbar, so der Hersteller.
Der mehrstufige Klassifikator unterstützt dabei eine hohe Güte der Fehlerklassifikation und nutzt 800 verschiedene mathematische Merkmale, um einen Fehler zu beschreiben. Der Klassifikator ist effizient trainierbar. Um eine zusätzliche Fehlerklasse zu ergänzen, werden lediglich 15 min benötigt. Die meisten Fehler sind bereits voreingestellt. Der Bediener erhält klassifizierte Informationen in Form von unmittelbaren Alarmen, statistischen Auswertungen und Analysen.
Bei den Inspektionssystemen ist die Rechnertechnik kompakt in den Kamerabalken integriert, was den Installationsaufwand für Elektronik und Mechanik vermindert. Außerdem sinkt der Platzbedarf, da kein Rechnerschrank benötigt wird.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Verknüpfung des Inspektionssystems mit dem Abrissanalysesystem Web Break Monitoring. Mit Kameras werden dabei die wesentlichen Prozesspositionen in der Papiermaschine überwacht. Damit sind Fehler effektiv analysierbar und Fehlerursachen schnell und sicher zu erkennen, zu beheben und zu dokumentieren. Ebenso werden eine genaue Analyse und Rückschlüsse auf die Entwicklung von Fehlern in der Anlage unterstützt. Die gesamte Prozesskette kann überwacht und alle Defektursachen sicher identifiziert werden. Vernetzte Systeme lassen sich zu Daten- und Prozessmanagementlösungen ausbauen.