Lean Production Systembaukasten Wertstromanalyse

Auf Basis des Lean Production Systembaukastens von item Industrietechnik setzen Sie Betriebsmittel zur Prozessverbesserung schnell und flexibel um. Für die vorherige Analyse des Ist-Zustands ist die Wertstromanalyse eine effektive Methode. (Bild: item)

Zentrales Ziel der Lean Production ist die Verkürzung der Durchlaufzeiten. Besonders wichtig: Der Durchlauf bezieht sich nicht nur auf die Produktion. Dazu gehören z.B. auch Liegezeiten zwischen Prozessen oder im Lager. Wenn Sie die Durchlaufzeiten reduzieren, werden Sie auch die Produktivität erhöhen. Beides ist nämlich eng miteinander verbunden. Doch diesem Erfolg stellen sich die 3M entgegen: Es handelt sich um Muda (Verschwendung), Mura (Unausgeglichenheit) und Muri (Überlastung).

Muda ist der mit Abstand bekannteste Bestandteil der 3M. An Muda können Sie gut erkennen, welche Herausforderungen es bei der Senkung der Durchlaufzeiten gibt. Verschwendung, also Muda, tritt dann auf, wenn keine Wertschöpfung entsteht. Hierbei unterscheidet die Lean Production zwischen 7 Arten der Verschwendung (7 Muda). Hierzu zählen unter anderem unnötige Materialbewegungen und Überproduktion. Doch welche Schritte eines bestimmten Prozesses sind nicht wertschöpfend? Wie findet man das heraus? An dieser Stelle hat die Wertstromanalyse (= Value Stream Mapping) ihren Auftritt, die in der Lean Production eine entscheidende Rolle spielt. Falls Sie eine Einführung in die Welt der schlanken Produktion suchen, ist der kostenfreie item Leitfaden genau das Richtige für Sie.

Wertstromanalyse einfach erklärt

Der Wertstrom (= Value Stream) umfasst sämtliche Prozesse, die für die Herstellung und das Anbieten eines Produkts erforderlich sind. Mithilfe der Wertstromanalyse können Sie diesen Wertstrom in einer Abbildung darstellen. Dafür müssen Sie Material- und Informationsflüsse in Form eines Flussdiagramms visualisieren. Die Wertstromanalyse zeigt Ihnen auf diese Weise den aktuellen Stand der Geschäftsprozesse. Es kommt dabei auf folgende Aspekte an:

  • Material- und Informationsflüsse darstellen, zeichnen und gestalten
  • Einsatz einer strukturierten und konsistenten Methode für die Senkung der Durchlaufzeiten
  • Grundlage für konstruktive Kommunikation schaffen, um die Teamarbeit zu fördern
  • Basis für eine Prozessverbesserung etablieren, bei der Vermeidung bzw. Reduzierung von Verschwendung unterstützen

Nach der Wertstromanalyse ist das Wertstromdesign an der Reihe. Hier warten zwei Aufgaben auf Sie: Zum einen müssen Sie sich für die Prozesse jeweils einen Soll-Zustand überlegen. Zum anderen gilt es, Verbesserungsmaßnahmen zu planen. Sie möchten mehr über Wertstromanalyse und Wertstromdesign erfahren? In der item Academy finden Sie zu beiden Methoden interaktive Online-Trainings. Für die Nutzung der Plattform für Online-Weiterbildung benötigen Sie lediglich das kostenfreie item Benutzerkonto. Wenn Sie eingeloggt sind, gelangen Sie direkt zu den Online-Trainings „Wertstromanalyse“ und „Wertstromdesign“. Als Anbieter des Lean Production Systembaukastens für die Konstruktion flexibler Betriebsmittel gibt item sein Wissen gerne weiter.

Erstellung der Wertstromanalyse: Schritt für Schritt vorgehen  

Beginnen Sie die Wertstromanalyse immer mit der Definition von Produktgruppen. Grundsätzlich besteht eine Produktgruppe aus Produkten mit ähnlichen Prozessschritten. Stellen Sie Produkte und entsprechende Schritte bei der Herstellung am besten in einer Matrix dar. Unten finden Sie eine Beispielgrafik. Während eines Rundgangs durch Ihre Produktionsstätte können Sie für alle Produktvarianten sämtliche Produktionsschritte festhalten: Varianten mit gemeinsamen Fertigungsprozessen sollten Sie in einer Produktgruppe zusammenfassen. Danach erstellen Sie für jede Produktgruppe eine individuelle Wertstromanalyse.

Wenn Sie aus mehreren Produkten keine gemeinsame Produktgruppe bilden können, stehen Sie vor einer Herausforderung: Sie sind mit mehreren Produktgruppen konfrontiert, die jeweils nur ein Produkt enthalten. In diesem Fall führt kein Weg an einer separaten Wertstromanalyse für jedes Produkt vorbei. Der Nachteil: Übersichtlichkeit und Aussagekraft werden beeinträchtigt. Folgendes Beispiel zeigt, wie man aus drei verschiedenen Produkten passende Produktgruppen bildet. Typ A und Typ C lassen sich einer Gruppe zuordnen, Typ B weist mit Typ A und Typ C nicht genug Gemeinsamkeiten auf:

Bildung der Produktgruppen
Bildung der Produktgruppen. (Bild: item)

Rolle des Kundentakts und Darstellung des Wertstroms (inklusive Beispieldiagramm)

Nach der Bildung der Produktgruppen erfolgt die Visualisierung der Ist-Situation. Hierfür eignet sich ein Fluss- beziehungsweise Wertstromdiagramm. Damit Sie das Diagramm erstellen können, müssen Sie die Anforderungen der Kundin oder des Kunden im Detail kennen. Eine besondere Rolle spielt der Kundentakt: Er gibt an, nach welcher Produktionszeit ein weiteres Produkt abgenommen wird. Der Kundentakt kommt später im Wertstromdesign bei der Synchronisierung der Produktionsrate mit der Verkaufsrate zum Einsatz. Wenn die Synchronisierung gelungen ist, entspricht die Produktion dem Kundentakt.

Im Wertstromdiagramm stehen Ihnen Symbole für die Basisangaben, den Materialfluss und den Informationsfluss zur Verfügung. Der Aufbau eines Wertstromdiagramms ist immer gleich: Alles beginnt bei der Kundin oder dem Kunden. Von dort bewegt sich die Wertstromanalyse aufwärts des Wertstroms über die Produktion bis zum Lieferanten. Das fertige Wertstromdiagramm zeigt Ihnen, an welchen Punkten Verbesserungspotenzial vorhanden ist. Beispielsweise könnten dies die Durchlaufzeit oder die Bestände sein. Außerdem lässt sich ablesen, ob sich Arbeitsschritte synchronisieren lassen. Folgendes Beispiel für eine Wertstromanalyse stellt die Produktion eines Zylinders mit Gewinde dar. Die Pfeile im Wertstromdiagramm stehen für Materialbewegungen. „Kunde“ und „Lieferant“ sind durch Zacken als externe Quellen gekennzeichnet:

Darstellung des Wertstroms
Darstellung des Wertstroms. (Bild: item)

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