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(Bild: KAISER+KRAFT)

Um das zu vermeiden, werden Arbeitsplätze ergonomisch gestaltet und die betroffenen Beschäftigten in den Regeln der Verhaltensergonomie geschult. Gerade beim manuellen Bewegen von Lasten werden unbewusst vermeidbare Fehler mit weitreichenden Folgen gemacht. Arbeitsplätze und die daran geknüpften Systeme bedürfen daher einer individuellen Gestaltung. Die Körpergröße spielt für den Aktionsradius eine entscheidende Rolle. An ihr orientiert sich die Größe des Greifraumes. Ein idealer Arbeitsplatz nebst seiner Grundausstattung bietet für 95 Prozent für alle Erwachsenen geeignete Arbeitsbedingungen. Für seltene Bewegungen gibt es an einem solchen Platz einen erweiterten Arbeitsbereich. Schwere Teile werden dabei am besten parallel zur Arbeitsfläche bewegt. Auch die Ausführrichtung der Handhaltung spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn dauerhaftes unnatürliches Überdehnen führt zur Abnutzung der Gelenke.

Grundregeln der Arbeitsplatzgestaltung

In der Produktion beschäftigte Mitarbeiter sind so zu instruieren, dass sie beide Hände für die Arbeitsabläufe einsetzen. Das entlastet nicht nur, sondern spart auch Zeit. Sinnvolle Arbeitshilfen unterstützen den Produktionsprozess außerdem. Arbeitsstellen über der Herzhöhe sind zu vermeiden, da sie die Blutzirkulation und die Koordination beeinträchtigen. Auch Blickfeld und Lichtverhältnisse spielen im Arbeitsprozess eine nicht unerhebliche Rolle. Die wichtigsten Materialien sollten im Gesichtsfeld angeordnet sein. Um eine natürliche Kopfhaltung zu ermöglichen, befinden sich die gesamten Arbeitsmaterialien idealerweise innerhalb des Umblickfeldes. Es ist abzuwägen, ob die Arbeit besser in stehender oder sitzender Körperhaltung durchgeführt wird. Eine sitzende Haltung ist gut geeignet für Präzisionsarbeiten und konzentrierte Tätigkeiten. Dabei werden die Beine auf Dauer entlastet. Bei einer stehenden Tätigkeit hingegen ist ein weit größerer Wirkraum für Arme und Beine gewährleistet. Insgesamt ist der Beschäftigte mobiler und es kommt weniger zu einseitigen Haltungen. Das Blickfeld ist umfangreicher und der Einsatz von Kraft erfolgt effizienter. Ideal wäre ein Wechsel von Sitzen und Stehen, doch praktisch ist das nicht immer zu realisieren.

Ein spezieller Stehstuhl kann hilfreich sein

Es gibt speziell entwickelte, höhenverstellbare Arbeitsstühle und Stehhilfen. Durch langes Stehen werden Gelenke und Rücken besonders stark belastet. Ein guter Stehstuhl ist verstellbar und passt sich so der Körpergröße seines Benutzers an. Die ergonomisch beste Verteilung von Haltungen besagt, dass 40 Prozent der Arbeit im Stehen, 40 Prozent im Sitzen und 20 Prozent im Gehen ideal sind. Mit einem Stehstuhl an dynamischen Arbeitsplätzen kommt man dieser Zielvorgabe am nächsten.

Optimierung der Lastenhandhabung

Bei der Lastenhandhabung führen einseitige Bewegungsabläufe und statisches Halten sowie häufiges schweres Tragen und Heben bald zu körperlichen Abnutzungen. Die Verhaltensergonomie hat daher einige Regeln zum richtigen Tragen und Heben aufgestellt:

• Rücken stets gerade halten
• beim Bücken in die Hocke gehen
• beim Heben Rumpfdrehen vermeiden
• Lasten dicht am Körper halten
• kein ruckhaftes Anheben
• Lasten formschlüssig umgreifen
• zu schwere Lasten meiden
• mit gestreckten Armen tragen und heben
• Körper symmetrisch belasten
• Trage- und Hebehilfen verwenden
• Lasten wenn möglich auf der Schulter tragen

Beleuchtung und visuelle Wahrnehmung

Die Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz wirken sich nicht zuletzt psychologisch auf den Menschen aus. Eine optimale Beleuchtung fördert die Aufmerksamkeit und die Leistungsbereitschaft. Das Licht darf keinesfalls blenden, muss Kontraste hervorheben und darf keine ungünstigen Schatten werfen. Die Helligkeit und Beleuchtungsstärke sind am besten gut verteilt. Ein günstiges Raumklima am Arbeitsplatz darf 20 Grad Celsius nicht wesentlich übersteigen und es muss für ausreichend Frischluftzufuhr gesorgt sein.

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