Rupert Stadler Audi Abgasskandal

Ein internes Papier belastet Audi-Chef Rupert Stadler. Mitarbeiter sprechen von „desaströsen Nicht-Entscheidungen“, die sie frustrierten. - (Bild: Audi)

Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" steht in einem Dossier, das in den Führungsetagen in Wolfsburg kursieren soll, dass es im Vorstand "keine Signale zu Aufbruch, Veränderung, Zukunftsfähigkeit" gebe.

"Keine Visionen, kein strategisches Zielbild"

"Desaströse Nicht-Entscheidungen" frustrierten die Mitarbeiter. Über Vorstandschef Stadler heißt es laut dem Blatt in dem vertraulichen Papier: „Keine Visionen, kein strategisches Zielbild. Auch nach fast zehn Jahren an der Spitze wirke er unglaubwürdig als zupackender Veränderer.“ Es reiche demnach jedoch nicht, nur CEO Stadler abzulösen. Auch andere Vorstände müssten gehen.

Und was sagt die Konzernmutter in Wofsburg? "Wir distanzieren uns ausdrücklich von den dort getroffenen Aussagen", so VW-Kommunikationschef Hans-Gerd Bode. Die Äußerungen zeugten nicht davon, dass dort qualifizierte Mitarbeiter zu Wort kommen, so Bode weiter.

Nachfolgesuche in vollem Gang?

Laut dem Bericht soll VW-Chef Matthias Müller, der zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrats von Audi ist, hinter den Kulissen nach einem Nachfolger für Stadler suchen. Erst im Mai hatte der Aufsichtsrat den Vertrag des Audi-Chefs bis 2022 verlängert.

Hintergrund ist die Affäre um manipulierte Dieselmotoren. Hier hätten viele Mitarbeiter mit einer Chance für einen Neuanfang gerechnet.

Audi distanzierte sich gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" indes von den Aussagen. "Vom Inhalt distanzieren wir uns, Pläne zur Ablösung Stadlers dementieren wir", zitiert die Zeitung den Autobauer.

Von Stadler bis Waltl: Die Audi-Vorstände 2016

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