Ein Großauftrag von einem internationalen Automobilhersteller führte beim Umformtechnik-Unternehmen Griwe dazu, dass neue Produktionshallen errichtet werden mussten und in der Krise Mitarbeiter eingestellt wurden.
Von Gunnar Knüpffer
WESTERBURG. Griwe hatte in für die Automobilindustrie schwierigen Zeiten einen wichtigen Aufrag an Land gezogen. Das Werk des Automobilzulieferers in Westerburg erhielt Ende 2008 einen neuen Großauftrag eines globalen Automobilherstellers: Zwischen 20 und 25 Mio Euro liegt das Volumen des Auftrages. Damit schaffte Griwe 50 neue Arbeitsplätze am Standort Westerburg. Gleichzeitig erhöht sich das Auftragsvolumen um 30 % im 4. Quartal dieses Jahres.
Um diese Aufträge bewältigen zu können, investierte das Unternehmen aus Westerburg, das 2007 Fabrik des Jahres in der Kategorie hervorragende Teilefertigung wurde, rund 20 Mio Euro in den Standort. Werksleiter Roman Löw ließ mehrere neue Produktionshallen mit Großpressen und Schweißanlagen bauen. Auf diesen Pressen werden Großteile wie Tunnel, Boden und Längsträger sowie Sicherheitsteile wie zum Beispiel ein Türaufprallschutz für die Neuprojekte gefertigt. Abgenommen wurden die Pressen im Dezember 2009 und April dieses Jahres.
Angeschlossen an diesen Bereich ist die Schweißtechnik, wo aktuell die Schweißautomation installiert wird. 15 Roboter sind in dieser Anlage eingesetzt, die der Weiterverarbeitung der Halbzeuge zu kompletten Schweißbaugruppen dient. Werksleiter Löw hatte schon vor der Krise seine Hausaufgaben gemacht, heißt es aus Westerburg, und jedes Jahr wie ein Krisenjahr geplant. Er verankerte die Lean-Philosophie und ein System, das auf 7 N basiert, bei seinen Mitarbeitern. Dieses besteht aus organisieren, trainieren, standardisieren, visualisieren, kommunizieren, implementieren und disziplinieren. Damit schaffte Griwe den Turnaround in Westerburg: Aus C-Kunden wurden A-Kunden und in fünf Jahren steigerte Griwe den Umsatz um 80 %.