Und zwar um 1 %. Eine Trendwende zeichnet sich bereits jetzt ab: Die Zahl der Pleiten stagniert bei etwa 23 100 Fällen und verringert sich nicht mehr. Weltweit erwartet Euler Hermes in diesem und im nächsten Jahr einen Anstieg der Insolvenzen um 2 %.
„Damit schlägt sich Deutschland bei den Insolvenzen zwar besser als der weltweite Durchschnitt, aber trotzdem sind die Jahre des steten Rückgangs vorbei“, lautet die Analyse von Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Euler Hermes Gruppe. „Der Erholungszyklus nach der Wirtschaftskrise ist beendet, jetzt ist wieder alles auf Null, das Spiel beginnt von vorne und es ist wieder alles möglich.“
Das Wirtschaftswachstum in Deutschland verspreche 2016 mit einem erwarteten Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt um 1,7 % zwar Gutes, aber als exportstarke Nation würden deutsche Unternehmen vor allem auch unter den Entwicklungen bei wichtigen Handelspartnern leiden. Denn bei diesen erhöhen sich vielerorts die Insolvenzen.
Mit den USA, Großbritannien und China verzeichnen gleich drei der fünf wichtigsten Handelspartner der Deutschen einen Zuwachs bei den Pleiten und Frankreich bewegt sich weiter auf einem Rekordniveau bei den Insolvenzen – rund 30 % oberhalb des Vorkrisenniveaus. Einzig die Niederlande verbuchen Euler Hermes zufolge voraussichtlich einen Rückgang um 5 %.
Risiko bei großen Unternehmen
Laut Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes für Deutschland, Österreich und der Schweiz, ist die „Entwicklung der Insolvenzen bei großen Unternehmen alarmierend“ und in der Folge würden sie einen zunehmenden Dominoeffekt auch bei ihren Lieferanten sehen.
„Im letzten Jahr hat sich gezeigt, dass es kein ‚too-big-to-fail‘ gibt“, sagte Ron van het Hof. Im Gegenteil, gerade die Großen seien umgefallen. Die Anzahl der ‚too-big-which-failed‘ sei mit einem Zuwachs von 60 % erheblich gestiegen. Wenn ein Lieferant nicht ausreichend geschützt sei, gerate er schnell mit in den Abwärtsstrudel.
2015 gab es weltweit 152 Insolvenzen von Unternehmen mit einem Umsatz größer 100 Mio Euro – ein Ansteig um 60 %. Laut van het Hof bleiben auch die Transport- und Metallbranche Wackelkandidaten mit erheblichem Risiko.