Osram

Energiesparlampe und Halogen-Leuchten ade! Osram will sein traditionelles Lichtgeschäft in den nächsten sechs Monaten verkaufen und sich auf LED-Chips konzentrieren. Die Börse ist skeptisch. - (Bild: Osram)

Dazu investiert der Lichtkonzern bis einschließlich 2020 rund drei Milliarden Euro in neue Technologien und Anwendungen. Davon sind insgesamt rund zwei Milliarden Euro als Ausgaben für Forschung und Entwicklung vorgesehen.

Zusätzlich plant Osram etwa eine Milliarde Euro für den Aufbau einer neuen LED-Chipfabrik in Malaysia, die ab 2017 Teile für LED-Autolampen und -Allgemeinbeleuchtung herstellen soll. Auf diese Weise sollen zusätzliche Wachstumspotenziale erschlossen werden, sowohl in den dynamischen, technologiegetriebenen Märkten der Allgemeinbeleuchtung als auch in Spezialmärkten, heißt es vom Unternehmen.

"Nach einer Phase der strategischen Neuausrichtung und Fokussierung auf Profitabilität, Flexibilität und Unternehmertum starten wir nun die Innovations- und Wachstumsinitiative 'Diamond'. Damit schalten wir um auf nachhaltiges Wachstum und nutzen noch stärker die Potenziale der halbleiterbasierten Technologien", sagte Olaf Berlien, Vorstandsvorsitzender von Osram.

An der Börse kommt der Strategieschwenk gar nicht gut an. Der MDax-Titel bricht am Mittwochmorgen um fast ein Fünftel ein.

Werk Augsburg wird abgestoßen

Das traditionelle Licht-Geschäft mit Neonröhren, Halogen- und Energiesparlampen will Osram indes verkaufen. Dabei ist in der Planung für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 die Lampensparte noch enthalten. Jedoch soll in den nächsten zehn Tagen der Datenraum geöffnet werden. "Der Verkaufsprozess ist jetzt gestartet", sagte Berlien laut der Nachrichtenagentur Dow Jones gegenüber Journalisten. Die schweizerische Bank UBS hat dabei das Mandat.

Wie die ARD meldet, ist mittlerweile auch schon entschieden, welche Werke abgespalten werden: Augsburg sowie Teile der Werke in Berlin und Eichstätt werden demnach abgestoßen. Das größte Osram-Werk Regensburg und Schwabmünchen bei Augsburg bleiben laut ARD bei Osram.

Über das laufende Sparprogramm hinaus solle der Umbau in Deutschland keine zusätzlichen Arbeitsplätze kosten, sagte ein Konzernsprecher gegenüber dem Nachrichtensender. Seit 2011 hat Osram seine Belegschaft in Deutschland um rund ein Zehntel verkleinert.

Viele Interessenten

Olaf Berlien
Olaf Berlien: "Nach einer Phase der strategischen Neuausrichtung und Fokussierung auf Profitabilität, Flexibilität und Unternehmertum starten wir nun die Innovations- und Wachstumsinitiative 'Diamond'."" - (Bild: Osram)

Berlien hofft für die Lampensparte auf einen Verkaufspreis in dreistelliger Millionenhöhe. Dabei suche Osram nicht unbedingt denjenigen der den besten Preis zahle, so Berlien. Sondern den "besten Eigentümer". Unter einem solchen "best ownwer" stellt sich Berlien dabei jemanden vor, der auch neue Produkte in die Sparte einbringe - sprich, eher einen strategischen Investor. Dabei schloss er den Verkauf an einen Finanzinvestor nicht explizit aus.

Zudem werde Osram verlangen, dass ein potenzieller Eigentümer mit einem "relativ hohen" Cashflow ausgestattet sei, der außerdem ein ordentliches Konzept mitbringe. "Die Marke Osram darf nicht beschädigt werden", betonte er.

Es gebe dabei durchaus eine Reihe von "guten Eltern" für die Lampensparte, etwa aus Asien. Wieviele potenzielle Käufer sich bereits gemeldet haben, wollte er nicht sagen. Es gebe viele Interessenten.

Mit Materialien von Dow Jones Newswires

Über Osram

Osram, mit Hauptsitz in München, ist ein weltweit führender Lichthersteller mit einer mehr als 100-jährigen Geschichte. Das Portfolio reicht von High-Tech-Anwendungen auf der Basis halbleiterbasierter Technologien, wie Infrarot oder Laser, bis hin zu vernetzten intelligenten Beleuchtungslösungen in Gebäuden und Städten. Osram beschäftigte Ende des Geschäftsjahres 2015 (per 30. September) weltweit rund 33.000 Mitarbeiter und erzielte in diesem Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 5,6 Milliarden Euro. 

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