Rolls-Royce

Reederei Doeksen, Werft Strategic Marine und Klassifikationsgesellschaft Lloyd‘s Register nehmen Gasmotoren für Wattenmeer-Fähren ab. Die Katamarane ist schon ab 2018 im Fährbetrieb auf niederländischer Nordsee. - (Bild: Rolls-Royce)

Mittlerweile haben die Prototypen weit über 5.000 Stunden auf dem Prüfstand absolviert. Paul Melles, Geschäftsführer der Reederei Doeksen, sagt: „Wir sind mit dem Testlauf sehr zufrieden. Alle wichtigen Parameter des Motors, wie zum Beispiel das besonders dynamische Beschleunigungsverhalten, hat MTU bestätigt.“ Noch Ende des Jahres 2017 liefert MTU die ersten zwei von insgesamt vier 16-Zylinder-Gasmotoren der Baureihe 4000 mit jeweils 1.492 Kilowatt Leistung für zwei neue Katamarane aus. Ab 2018 werden die zwei Aluminium-Schiffe auf dem niederländischen Wattenmeer verkehren. Sie werden derzeit von der Werft Strategic Marine in Vietnam für die holländische Reederei Doeksen gebaut.

Bei der Kundenabnahme, dem „Factory Acceptance Test“, wurden beim Gasmotor verschiedene Funktionen geprüft. Außer Reederei und Werft überzeugten sich auch Mitarbeiter der Klassifikationsgesellschaft Lloyd’s Register of Shipping von den Eigenschaften des neuen mobilen Gasmotors. Bestandteile der Tests sind zum Beispiel die Überprüfung der Leistungswerte, des Kraftstoffverbrauchs und die Prüfung der Sicherheitsfunktionen des Motors, wie der Notstopp.

Die Emissionsmessungen ergaben wie erwartet die Einhaltung der IMO-III-Abgasnormen ohne zusätzliche Abgasnachbehandlung. Paul Melles erklärte anlässlich der Motorabnahme in Friedrichshafen:

“Wir haben uns für einen Gasantrieb entschieden, weil wir unsere Fähren auf dem besonders schützenswert ausgezeichneten Weltkulturerbe Wattenmeer betreiben werden. MTU ist für uns mit dem passenden reinen Gasmotor der richtige Partner“.

Der neue 16-Zylinder-Gasmotor von MTU wird ab 2018 als zertifizierter Serienmotor mit einem Leistungsbereich von etwa 1.500 bis 2.000 Kilowatt angeboten. Folgen wird auch eine 8-Zylinderversion mit einer Leistung von etwa 750 bis 1.000 Kilowatt. Besonders geeignet ist der neue Gasmotor für Schlepper, Fähren, Schubboote und Spezialschiffe wie Forschungsboote. Der Gasmotor stößt im Vergleich zu einem Dieselmotor ohne Abgasnachbehandlung keinen Ruß und keine Schwefeloxide aus, 90 Prozent weniger Stickoxide und 10 Prozent weniger Treibhausgas. Damit hält er die seit 2016 geltenden IMO-III-Abgasnormen ohne zusätzliche Abgasnachbehandlung ein.

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