Das Hamburger Mercedes-Benz-Werk fertigt Achsen, Lenksäulen und weitere Systemelemente für Pkw.

Das Hamburger Mercedes-Benz-Werk fertigt Achsen, Lenksäulen und weitere Systemelemente für Pkw. (Bild: Daimler)

Hamburg (ilk). Das Mercedes-Benz-Werk in Hamburg fertigt Achsen, Lenksäulen sowie Systemelemente für Pkw. Um umfassende Basisdaten aus dem Produktionsprozess im Sinne der Qualitätssicherung über das IT-Netzwerk verfügbar zu machen, hatte das Hamburger Werk zeitgleich mit dem Werk Stuttgart-Untertürkheim die Software IPM der CSP GmbH eingeführt. IPM (das Akronym steht für ‚Integriertes Prozessdaten-Management‘) sammelt Prozessdaten aus beliebigen, angebundenen Anlagen und stellt diese in aussagekräftigen Reports, Statistiken und Grafiken dar. Zuvor wurde zur Erfassung der Prozessdaten ein filebasiertes System genutzt. Dieses konnte bei weitem nicht alle Anforderungen der Produktion sowie des Qualitätsmanagements bei Daimler erfüllen. Anstelle von Schraubverläufen konnte das System lediglich die gemessenen Endwerte für die statistische Auswertung zur Verfügung stellen. Die Schraubkurven mussten überdies aus dem internen Speicher an der Anlage ausgelesen werden, was einen erhöhten personellen Aufwand mit sich brachte. „IPM ermöglicht eine vorbeugende Qualitätssicherung. Das Werkzeug liefert alle benötigten Basisdaten aus dem Prozess für die Qualitätsplanung. Die Software wurde daher strategisch im IT-Konzept von Daimler verankert und ist Bestandteil unserer internen Lösung PLA, der Produktlebenslauf-Akte. Hier deckt IPM den sogenannten kleinen Regelkreis ab“, erläutert Stephan Ivanauskas, der für die Administration der Qualitätssysteme im Hamburger Mercedes-Benz-Werk zuständig ist. Vor allem aus Qualitätssicht ist es erforderlich, sämtliche Fertigungsschritte im gesamten Prozess präzise zu dokumentieren. Nicht allein aus Gründen der Produkthaftung muss Daimler sicherstellen, dass nur einwandfreie Teile in den Fahrzeugen verwendet werden. Diese Werte aus der Produktion werden zunächst für den Zeitraum von sechs Monaten in IPM aufbewahrt, danach sind die Daten langfristig in den Produkt-Lebenslaufakten archiviert. Insgesamt werden die Prozessdaten für die Dauer von mehreren Jahrzehnten gespeichert. „Qualitätssicherung ist für Daimler das höchste Gut. Bei der Einführung von IPM standen daher vor allem strategische Überlegungen im Vordergrund. Uns geht es darum, anhand der nun verfügbaren Datenbasis, mögliche vorhandene Schwachstellen im Prozess zu identifizieren und frühzeitig zu beheben“, so der Leiter Qualitätsmanagement, Stephan Göb. Auch wenn IPM nicht primär eingesetzt wurde, um Kosten zu reduzieren, lässt sich die Effizienz der Lösung doch im Arbeitsalltag anhand einer ganzen Reihe von Vorteilen feststellen: So spart man in der Achsmontage sehr viel Zeit, die man zuvor für das Zusammentragen von Daten aufwenden musste. Durch die Vernetzung der Produktionsanlagen mit der Software für das Prozessdatenmanagement müssen beispielsweise keine Daten mehr umständlich überspielt werden.

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