Aptiv 5er BMW

Von außen kaum von einem gewöhnlichen 5er BMW zu unterscheiden: Die selbstfahrenden Limousinen von Aptiv. - (Bild: Aptiv)

Wären da nicht die grell orangen Felgen und der Schriftzug am Heck „Self Driving Vehicle“, wären die Wagen von normalen 5er BMWs nicht zu unterscheiden. Unter dem Blechkleid steckt aber Technik, die sie zu dem macht, was der Schriftzug am Heck verspricht: Selbstfahrende Autos.

Der Automobilzulieferer Aptiv setzt ab sofort 30 speziell präparierte und dadurch selbstfahrende 5er BMWs im Netzwerk des Uber-Konkurrenten Lyft ein. Kunden des Fahrdienstvermittlers können die Roboter-Taxis in Las Vegas ordern und sich von ihnen durch die Straßen der Wüstenstadt kutschieren lassen.

Video: Roboter-Taxis rollen auf Las Vegas‘ Straßen

Bereit für den Notfall

Anfang des Jahres auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas haben Aptiv und Lyft ihre Partnerschaft öffentlich gemacht. Messebesucher konnten da bereits an ersten Demonstrationsfahrten teilnehmen.

Vom nun gestarteten Projekt in Las Vegas versprechen sich die beiden Unternehmen wertvolle Erkenntnisse, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Lyft will Erfahrungen im Management von selbstfahrenden Flotten erhalten. Aptiv-Chef  Kevin Clark verspricht sich, „mit dem Wissen und den Daten, die wir daraus gewinnen, unser Angebot für autonomes Fahren zu optimieren.“ Auch das Portfolio an aktiven Sicherheitslösungen lasse sich dadurch verbessern.

Apropos Sicherheit. Wie bei den Showfahrten während der CES beschleunigen, bremsen und lenken die Robo-Taxis zwar selbst, für den Notfall sitzt aber ein Sicherheitsfahrer hinterm Steuer der Limousine. Als vollkommen autonom kann man die Wagen also nicht bezeichnen.

Konkurrent Waymo geht noch einen Schritt weiter

Waymo Taxi
Waymo nutzt Chrysler Minivans als Basis für seine Selbstfahr-Technologie. - (Bild: Waymo)

Auch Waymo testet selbstfahrende Autos. Das Google Spin-off schickt seine Testautos aber nicht durch die belebten Straßen von Las Vegas, sondern geht es drei, vier Nummern kleiner an. Die Waymo-Wagen sind unterwegs in Chandler, Tempe, Ahqatukee und Mesa – alles Vororte von Phoenix, Arizona.

Im April 2017 durften normale Kunden in den selbstfahrenden Minivans Waymos mitfahren. Auch hier hielt sich ein Sicherheitsfahrer für den Notfall hinter dem Lenkrad bereit. Einige Monate später, September 2017: Die Waymo-Wagen fuhren ohne Sicherheitsfahrer durch die Vororte von Phoenix – allerdings auch ohne Passagiere. Seit März dieses Jahres sind die Roboter-Taxis nun weiterhin ohne Sicherheitsfahrer, dafür aber mit Fahrgästen unterwegs.

Noch fahren nur wenige dieser Waymo-Minivans durch Phoenix’s Vorstädte. Allerdings hat Fiat-Chrysler, Hersteller der Minivans und damit quasi Waymos Hardware-Hersteller, angekündigt „tausende“ der modifizierten Wagen an das Google Spin-off zu liefern. Ende 2018 soll die Auslieferung beginnen.

Die Fahrzeuge sollen dann nicht mehr nur rund um Phoenix fahren, sondern auch in anderen US-Städten zum Einsatz kommen. Ob sie auch durch die Zockerstadt Las Vegas rollen werden, ist bislang noch nicht überliefert.

Video: Waymo-Wagen ohne Sicherheitsfahrer hinterm Steuer

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