Güterzug fährt in blühender Sommerlandschaft an einem Rapsfeld vorbei.

Auch der geringere Rollwiderstand von Stahlreifen auf der Schiene im Vergleich zu Reifen auf der Straße tragen erheblich zur CO2-Minderung beim Transport bei. (Bild: DB Cargo)

„Das Thema Klimaneutralität wurde anfangs belächelt, dann von manchen für ein besseres Image genutzt und wird jetzt als wirtschaftliche Komponente für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg betrachtet. Denn viele Unternehmen machen CO2-Einsparung zum strategischen Ziel. Und DB Cargo unterstützt sie dabei, dieses konsequent umzusetzen und grüne Lieferketten anzubieten“, erklärt Sebastian Schilling, Senior Vice President European Sales and Corridor Development bei DB Cargo AG.

Schilling ist sich sicher, dass die Schiene wesentlich zur Lösung der CO2-Problematik beitragen kann, denn der Verkehrssektor ist der zweitgrößte CO2-Emittent mit 165 Millionen Tonnen im Jahr 2019. „Davon macht der Lkw-Verkehr 70 Prozent aus. Die Schiene, die 20 Prozent der Verkehrsleistung in Deutschland trägt, verursacht nicht mal eine Million Tonnen CO2. Durch das Ziel der Bundesregierung, 35 Millionen Tonnen CO2 durch den Lkw-Verkehr einzusparen, muss es einen Wechsel zur umweltfreundlichen Schiene geben“, betont Schilling.

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Er geht auch der Frage nach, warum sich 80 oder gar 100 Prozent CO2 einsparen ließen, wenn der Verkehr vom Lkw auf die Schiene verlagert würde. Laut Schilling ist das Prinzip relativ einfach, „denn durch das Rollen von Stahlrädern auf Stahlschienen haben wir einen deutlich niedrigeren Reibungswiderstand und dadurch weniger Energieaufwendung. Etwa 90 Prozent der Transportleistung im Güterverkehr in Deutschland erbringen wir zudem mit elektrischen Lokomotiven und der Strom aus den Oberleitungen hat heute schon einen Ökostromanteil von über 60 Prozent.“

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Frau hält ein Tablet in der Hand und wählt auf dem Display Beiträge aus, die außerhalb des Tablets virtuell angezeigt werden
(Bild: mi connect)

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100 Prozent Grünstrom bis 2038

Bis 2030 wolle DB Cargo 80 Prozent Ökostrom im Fahrstromanteil nutzen. Das dauere so lange, weil noch einige Technik ertüchtigt werden müsse. „Bis 2038 sollen es dann 100 Prozent Grünstrom sein. 2040 will die Deutsche Bahn in Summe CO2-neutral sein“, prognostiziert Schilling. Smarte Technik wird dazu schon heute eingesetzt wie zum Beispiel beim Bremsen, wo die modernen Lokmotiven Energie durch Rekuperation in die Fahrleistung zurückspeisen und damit den Energiebedarf in Summe um 16 bis 17 Prozent senken.

Vom Diesel wegkommen und auch die letzte Meile grün machen

Rund 90 Prozent der Verkehrsleistung werde durch elektrische Lokomotiven erbracht. Die restlichen zehn Prozent entfielen auf Diesellokomotiven. Natürlich sei es das Ziel, vom Diesel wegzukommen und auch die letzte Meile grün zu machen. Dazu Schilling: „Das werden wir durch zwei unterschiedliche Strategien erreichen. Die erste ist, anderen Kraftstoff zu verwenden – weg von fossilen Kraftstoffen. In Tests setzen wir schon ressourcenschonenden HVO-Kraftstoff ein, also pflanzenölbasierte Kraftstoffe, die nahezu CO2-frei produziert werden können.

Zweitens sollen die Lokomotiven hybrid sein, also entweder mit Batterien arbeiten oder jeden Meter die Oberleitung nutzen können, sobald es elektrifizierte Teilstrecken gibt.“ Auch der Einsatz von Wasserstoff sei dabei künftig ein Thema.

Längere Züge für mehr Energieeffizienz einsetzen

Schilling spricht auch an, durch den Einsatz längerer Züge die Kapazität des Netzes zu stärken, so dass schlichtweg mehr Güter transportiert werden können. „Bis jetzt sind die Züge 600 bis 700 Meter lang, nun wird das Netz auf 740 Meter ertüchtigt und langfristig sollen bis zu 1.500 Meter lange Züge möglich sein“, führt Schilling aus. Im Wesentlichen werde weiterhin eine Lokomotive genutzt, bei den ganz langen Zügen vielleicht zwei Lokomotiven, so dass das die Energieeffizienz erhalten bleibe.

 Sebastian Schilling, Senior Vice President European Sales and Corridor Development bei DB Cargo
(Bild: DB Cargo)

"Viele Unternehmen machen CO2-Einsparung zum strategischen Ziel. Und DB Cargo unterstützt sie dabei, dieses konsequent umzusetzen und grüne Lieferketten anzubieten", sagt Sebastian Schilling, Senior Vice President European Sales and Corridor Development bei DB Cargo AG.

Best Practice: So reduziert Coca Cola den CO2-Ausstoß

Schilling verweist auch auf Unternehmen, die gemeinsam mit DB Cargo ihren CO2-Footprint verringern. „Coca Cola hatte sich bereits vor einigen Jahren zum Ziel gesetzt, jeglichen Verkehr über 400 Kilometer Entfernung in Deutschland auf die Schiene zu bringen. Das haben wir Stück für Stück gemeinsam umgesetzt und allein innerhalb der letzten zwei Jahre die Anzahl der Werke, die entsprechend angebunden sind, verdoppelt“, unterstreicht Schilling. So konnten bereits rund 1,7 Millionen Lkw-Kilometer und etwa 1.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Neben Coca Cola nutzen schon viele andere Unternehmen, auch aus dem Konsumgüterbereich, die Schiene, um den CO2-Austoß ihrer Lieferketten zu verringern.

Die Batterielogistik und der Wandel in der Automobilindustrie

Die Werke der großen Automobilhersteller verbinde DB Cargo heute schon auf der Schiene. Über 50 Prozent allein im Zwischenwerksverkehr führen auf der Schiene, meistens nachts innerhalb von Deutschland und Europa. „Dieses Automotive RailNet passen wir konsequent an und erweitern es so, dass wir auch an den Standorten der Batterieproduktion in der Lage sind, die Andockpunkte zu liefern und den Automobilherstellern helfen, auch diese Mengen über die Schiene CO2-frei zu transportieren“, beschreibt Schilling. Denn schließlich hätten sich auch die OEMs das Ziel gesetzt, in ihrer Logistik den CO2-Footprint zu reduzieren.

Automotive RailNet verbindet Werke flexibel miteinander

„Sowohl alte als auch neue Standorte innerhalb Europas binden wir in das Automotive RailNet ein, das die Werke flexibel miteinander verbindet. Als Andockpunkt dazu bauen wir allein oder mit Partnern Logistikcenter auf, die auf die Kunden zugeschnitten sind und eine perfekte Schnittstelle zur Schiene bilden“, stellt Schilling dar.

Ein gutes Beispiel dafür ist das Automotive Logistic Center in Bremen, das speziell auf die Anforderungen der Batterielogistik ausgerichtet ist. Hier gehe es um das Kommissionieren und die Just-in-sequence-Anlieferung der Batterien – genauso wie die Outbound-Produktion entsprechend auf die Schiene zu bringen.

Leistungsfähigkeit im Seehafen-Hinterlandverkehr

„Wir können auch die globalen Logistikketten von jedem Kai in den deutschen Seehäfen ins Hinterland auf der Schiene aufrechthalten, wenn es darum geht, mit möglichst wenig Durchlaufzeit die Mengen entsprechend zu steuern. Über eine Million Container haben wir so im vergangenen Jahr transportiert, über 600.000 LKW-Fahrten vermieden und allein dadurch 400.000 Tonnen CO2 eingespart“, rechnet Schilling vor.

Demnach verbinde die DB Cargo-Tochter Transfracht beispielsweise die deutschen Seehäfen über den TFGeco Train mit den BMW-Werken im Süden Deutschlands. „So sind wir mit unseren Kunden gemeinsam auf dem Weg zu einer grünen Logistik. Güter auf der Schiene zu transportieren ist aktiver Klimaschutz“, schließt Schilling.

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