Bahn

Bei der Deutschen Bahn gelten Züge mit einer Verspätung von fünf Minuten und 59 Sekunden noch als pünktlich. Die Schweiz ist hingegen ein Musterland: Wenn ein Zug mehr als drei Minuten zu spät ankommt, gilt das schon als verspätet.

Trotz der strengen Maßstäbe schaffen die Schweizer europaweite Spitzenwerte: 97 Prozent der Anschlüsse werden erreicht. Ein deutscher Vergleichswert liegt nicht vor. Während die DB durch Baustellen, Gleisarbeiten und teils störanfälligen Zügen ihre Pünktlichkeitsziele weit verfehlt, kommen 89 Prozent der Reisenden in der Schweiz pünktlich am Ziel an.

Auch die russischen Züge sollen nach eigenen Angaben beinahe zu 100 Prozent den Fahrplan einhalten - trotz der weiten Strecken, die sie zurücklegen müssen. Die Prozentangabe ist aber auch so positiv, weil die Bahn ihre Zeitpläne recht großzügig kalkulieren. Der Zug bleibt fast immer einige Minuten auf freier Strecke stehen. Sollte es mal zu einer Verspätung kommen, holt die Bahn das dadurch locker wieder auf - die Pause wird einfach verkürzt.

Reibungsloser als in Deutschland funktionieren in China in der Regel auch Reisen mit dem Schnellzug. Die Fahrt von Shanghai nach Peking, eine Strecke so lang wie von Hamburg nach Mailand, dauert mit der schnellsten Verbindung nur viereinhalb Stunden.

Zu Verspätungen kommt es nur selten. Denn China verfügt über das mit Abstand längste Hochgeschwindigkeitsnetz der Welt. Ende vergangenen Jahres umfasste es 22.000 Kilometer. Bis 2020 sollen es 30.000 Kilometer werden.

Internet

Noch immer ärgern Funklöcher auf der Bahnfahrt oder auf dem Land die Deutschen. Zwar gibt es im tiefen Sibirien auch mal schlechten Empfang, doch die Russen sind beim Internet ambitioniert: Moskaus Stadtregierung will die Metropole zur modernsten Stadt Europas in Sachen Internet machen.

Schon jetzt gibt es an fast allen öffentlichen Orten gratis W-LAN - sogar in der Metro. In den Großstädten und auch im Hinterland soll Breitbandinternet mit Geschwindigkeiten von 100 Megabit pro Sekunde überall verfügbar sein.

Auch in Sachen mobilem Internet kann sich Deutschland umsehen. Während hierzulande noch der Ausbau des 4G-Mobilfunknetzes im internationalen Vergleich hinterherhinkt, beginnt in Südkorea bereits im März die 5G-Ära für Smartphone-Nutzer. In Seoul rüsten sich Regierung und Unternehmen für die Umstellung. Die Südkoreaner sprechen vom weltweit ersten kommerziellen 5G-Netz.

Funklöcher gehören in Bulgarien und Rumänien der Vergangenheit an. Fast jede Würstelbude bietet den Gästen kostenloses und unbeschränktes W-LAN an. Die Länder zählen zu den Top 10 der Welt in puncto Internetgeschwindigkeit, wie zum Beispiel eine "State of the Internet"-Studie des Internetdienstleisters Akamai ergibt.

Flughäfen

Technische Altlasten, vergessene Mängel und immer wieder Pfusch: Der Hauptstadtflughafen BER in Berlin sorgt schon seit Jahren immer wieder für Negativschlagzeilen. Nach 14 Jahren Bauzeit soll der "Pannenflughafen" 2020 eröffnet werden - hofft man zumindest.

In derselben Zeit legte China bei Infrastruktur-Großprojekten ein sehr hohes Tempo vor. Nach weniger als vier Jahren Bauzeit soll in diesem Jahr in Peking ein neuer gigantischer Hauptstadtflughafen eröffnet werden. Davon können Berliner nur träumen. Seit vor über zehn Jahren der Grundstein für ihren neuen Flughafen gelegt wurde, haben die Chinesen bereits 60 neue Airports aus dem Boden gestampft.

Auch in Moskau gibt es einen Bauboom: Innerhalb von zwei Jahren Bauzeit wurde der vierte Flughafen der Metropole renoviert. Am größten Flughafen wurde bei laufendem Betrieb ein neues Terminal eröffnet, das mit zwei unterirdischen Tunnel mit den anderen verbunden ist. Die Abfertigung und Kofferausgabe läuft auch bei Schneetreiben reibungslos.

Wenn es um die Effizienz an Flughäfen geht, kann sich Deutschland etwas von seinem Nachbar im Süden abschauen: In Österreich bilden sich bei der Sicherheitskontrolle kaum Schlangen. Denn bei den Kontrollen hat nicht das Innenministerium die Regie, sondern der Betreiber. In Wien müssen laut Flughafen 90 Prozent der Passagiere weniger als 10 Minuten an der Kontrolle warten.

Bürokratie

Kurzfristig ein Termin in einem deutschen Meldeamt bekommen? Schwierig. Und einen neuen Reisepass bekommt man häufig erst nach sechs bis acht Wochen. In Mexiko ist das hingegen sehr leicht: Die Bürger können einfach mit ihren Unterlagen zu einem der zahlreichen Zweigstellen des Außenministeriums gehen. Einige dieser Büros sind sogar in Einkaufszentren untergebracht. Der Pass wird direkt vor Ort ausgestellt und kann gleich mitgenommen werden. Das ganze Verfahren dauert ungefähr eineinhalb Stunden.

Behörden-Gelder zu zahlen, ist in Großbritannien sehr unkompliziert. Mit der automatischen Kennzeichenerfassung werden Mautgebühren leicht erhoben. Über das Nummernschild lassen sich Fahrzeugtyp und Schadstoffklasse ermitteln.

Wer etwa mit einem älteren Dieselfahrzeug in Londons Umweltzone fährt, wird so erfasst und muss zahlen. Das System gibt es auch in Parkhäusern. Die Kamera an der Schranke erkennt am Nummernschild, wer seine Gebühr bezahlt hat. Ein Parkticket ist überflüssig. In Dänemark wird der Parkschein per Smartphone-App bezahlt.

Bargeld

Manches zahlen die Deutschen mit Bargeld, anderes mit EC- oder Kreditkarte, per Bankeinzug, mit Paypal oder per Überweisung. Ein ziemliches Durcheinander. In Kenia geht das alles viel einfacher: Per M-Pesa - das "M" steht für "mobil" und "Pesa" bedeutet Geld auf Kiswahili - schicken und erhalten Kenianer Geld über das Handy.

Damit können sie quasi alles bezahlen, vom Busticket bis zur Stromrechnung, und Geld innerhalb von wenigen Sekunden ans andere Ende des Landes schicken. Dafür benötigen sie kein Bankkonto, lediglich ein Handy mit einer Simkarte. In dem Land mit knapp 50 Millionen Einwohnern gibt es fast 48 Millionen M-Pesa-Konten.

Auch für die Skandinavier gehören Münzen und Geldscheine weitgehend der Vergangenheit an, vor allem in den Großstädten wie Stockholm und Kopenhagen regiert die Kreditkarte. In vielen Läden kann generell nur noch mit Karte bezahlt werden. Nur noch etwa jeder zehnte Finne zahlt nach offiziellen Angaben bar, meistens sind das Senioren.

Und wer in China einkauft, zückt an der Kasse nur noch selten sein Portemonnaie. Stattdessen ist es schon seit Jahren völlig normal, selbst kleinste Einkäufe am Kiosk um die Ecke mit dem Handy zu erledigen.

Automatisierungsquote: Wo arbeiten die meisten Roboter?

Süßer Roboter

Global betrachtet arbeiten im Schnitt 74 Roboter pro 10.000 Mitarbeiter in der Fertigungsindustrie. Das gab die International Federation of Robotics (IFR) in der jüngsten Statistik bekannt. Klicken Sie sich durch und sehen Sie, wie die Roboterdichte laut IFR weltweit verteilt ist.

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dpa