China festigt seine Position als Leitmarkt mit starkem Wachstum. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie des Center of Automotive Managment (CAM). In der ersten Jahreshälfte 2018 wurden in der Volksrepublik 412.000 E-Autos abgesetzt (New Energy Vehicles, inkl. Brennstoffzelle, gewerbliche Fahrzeuge, Busse). Die E-Fahrzeugverkäufe konnten damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 111 Prozent gesteigert werden.

Hierzu Studienleiter Stefan Bratzel: „China setzt sich als Leitmarkt der E-Mobilität zunehmend von den anderen automobilen Kernregionen wie Europa und USA ab. Dabei werden die E-Fahrzeugverkäufe von chinesischen Herstellern dominiert, die sich zunehmend als ernste Konkurrenten der etablierten globalen Hersteller entwickeln.“

Norwegen steigert ebenfalls seine E-Fahrzeugverkäufe erheblich und kann den Marktanteil von Elektrofahrzeugen in der ersten Jahreshälfte auf einen Anteil von erstaunlichen 46,6 Prozent an den Neuzulassungen erhöhen.

Nach Absatzzahlen zweitgrößter E-Fahrzeugmarkt bleiben die USA. Dort sind die Neuzulassungen von Elektroautos in der ersten Jahreshälfte 2018 um 35 Prozent auf über 117.000 Fahrzeuge angestiegen. Der Marktanteil von E-Fahrzeugen steigt von 1,0 auf jetzt 1,4 Prozent an den Neuzulassungen und bleibt damit im internationalen Vergleich noch auf niedrigem Niveau. Marktführer ist Tesla, die mit dem Model 3, Model S und Model X rund 45.000 Stromer absetzen konnten.

Deutscher Markt für E-Autos wächst

Der deutsche Markt setzte seine Dynamik der letzten Monate fort und kommt mit einem Zuwachs von 51 Prozent jetzt auf 33.917 neu zugelassene Elektrofahrzeuge in der ersten Jahreshälfte 2018. Damit steigt der Marktanteil von 1,3 Prozent auf im globalen Vergleich durchschnittliche 1,8 Prozent. Mit rund 17.234 Einheiten legten die Verkäufe von reinen Elektrofahrzeugen mehr zu (+69%) zu als die Plug-in-Hybriden, die auf 16.683 Pkw (+36%) ansteigen.

Smart setzte mit seinen Modellen Fortwo ED und Forfour ED dabei mit über 3.900 Pkw die meisten reinen E-Fahrzeuge ab, gefolgt von Renault Zoe mit 2.691 Pkw, VW e-Golf mit 2.561 Einheiten und BMW i3 mit 2.449 Pkw.

"Die Elektromobilität wird in den nächsten zwei Jahren nur moderate Wachstumsraten in wichtigen Automobilmärkten realisieren können", so Studienleiter Bratzel. Allerdings rechnet das CAM auf Basis einer Szenarioanalyse mit einer deutlichen Steigerung der Marktdynamik zu Beginn der 2020er Jahre.

Ausschlaggebend seien die massiven Produktanstrengungen der Hersteller und das zu erwartende regulatorische Umfeld in zentralen Autoländern. Für Deutschland und die EU ist ab 2020 mit einem exponentiellen Anstieg des E-Autoabsatzes zu rechnen, da die OEM die CO2-Ziele erreichen müssen und Strafzahlungen verhindern dürften. Bratzel: "Die derzeit vergleichsweise geringen Marktanteile sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein massiver Umbruch der Antriebstechnologien in den nächsten 10-15 Jahren bevorsteht."

Sie möchten gerne weiterlesen?