Maschine Maschinenbau

Die Industrie schwächelt - und zieht den Dienstleistungssektor mit in den Abwärtsstrudel. Die Simmung ist eingetrübt. - (Bild: Pixabay)

Sowohl in den USA als auch in Europa hatte sich die Dienstleisterstimmung deutlich eingetrübt. Das lässt Befürchtungen lauter werden, dass mit der Binnennachfrage der letzte Stützpfeiler der Konjunktur wegbrechen könnte.

In den USA war der Dienstleister-Einkaufsmanagerindex des ISM-Instituts um 3,8 Punkte auf 52,6 Zähler gefallen, wie das Institut in Tempe mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit gut drei Jahren. Kein einziger der mehr als 60 von Bloomberg befragten Analysten hatte ein derart schlechtes Resultat erwartet.

Der starke Rücksetzer folgt auf einen ebenfalls kräftigen Rückgang des ISM-Index für die Industrie, der nach Zahlen vom Dienstag auf den tiefsten Stand seit etwa zehn Jahren gefallen war. Der Einbruch hatte an den Finanzmärkten neuerliche Rezessionsängste ausgelöst und die Börsen stark belastet.

In Europa fiel die Entwicklung am Donnerstag sehr ähnlich aus. In Großbritannien war der Einkaufsmanagerindex des Forschungsunternehmens Markit um 1,1 Punkte auf 49,5 Zähler gefallen, wie Markit in London mitteilte. Es ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass das Konjunkturbarometer unter die Wachstumsmarke von 50 Punkten fällt. Zuletzt war dies vor dem ursprünglichen Brexit-Termin im März der Fall gewesen. Markit führte die Eintrübung vor allem auf den ungewissen Fortgang des Austritts aus der EU zurück.

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Unternehmensstimmung im Tief

Im Euroraum lieferte die Umfrage von Markit keine besseren Resultate. Die gesamte Unternehmensstimmung, also inklusive der Industrie, war auf den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren gefallen und näherte sich dem Stagnationsniveau. Auch hier wurden nach der Industrie die Dienstleister in Mitleidenschaft gezogen. Der Industrieindikator befindet sich schon seit längerem unterhalb der Wachstumsgrenze. Der Serviceindex fällt rapide in diese Richtung.

"Die Krise scheint jetzt auch immer stärker auf den Servicesektor überzuspringen", kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Deutschland habe es am schlimmsten erwischt, doch auch Frankreich und Italien hätten annähernden Stillstand gemeldet.

Als entscheidend für die zunehmende Wirtschaftsschwäche gelten die zahlreichen politischen Krisenherde auf der Welt. Dazu zählen der Handelskonflikt zwischen den USA und China, der ungewisse Fortgang des Brexit, das sich abzeichnende Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump und die massiven Unruhen in Hongkong. Die bislang stabilisierende Binnennachfrage scheint durch diese Risiken immer mehr in Mitleidenschaft gezogen zu werden.

Konjunkturängste an den Finanzmärkten

An den Finanzmärkte verstärkten die schwachen Umfrageergebnisse bestehende Konjunkturängste. Die Aktienmärkte gaben zunächst deutlich nach, konnten sich im weiteren Verlauf aber etwas fangen.

Als sicher empfundene Anlagen wie amerikanische Staatsanleihen legten zu. Auch der Goldpreis stieg. Der US-Dollar wurde durch die Daten belastet. Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank bereits auf ihrer nächsten Zinssitzung Ende Oktober stieg auf 90 Prozent.

Der Einkaufsmanagerindizes gelten als zuverlässige Indikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen.

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dpa