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Audi-Chef Rupert Stadler (re.) hat sich nach seinem Ärger über die Bekanntgabe neuer Erkenntnisse zu Abgasmanipulationen mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (li.) ausgesprochen. - (Bild: Audi)

"Das Thema ist aus der Welt", sagte am Samstag ein Volkswagen-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur (dpa). In einem Interview mit der "Automobilwoche" hatte der Audi-Chef Dobrindt zuvor vorgeworfen, den Sachverhalt falsch dargestellt und sich mit der Veröffentlichung auf Kosten der VW-Tochter profiliert zu haben.

Die Konzernmutter in Wolfsburg scheint erst einmal einen Haken an den öffentlich ausgetragenen Disput zwischen Stadler und Dobrindt zu machen. "Dass Herr Stadler etwas übers Ziel hinausgeschossen ist, ist für uns Historie", so der VW-Sprecher weiter.

Stadler hatte Dobrindt angegriffen, weil dieser angeblich ohne vorherige Absprache im Alleingang den Sachverhalt publik gemacht und zudem falsch dargestellt habe. "Bei 24.000 Autos in Europa haben wir Auffälligkeiten gefunden", erklärte Stadler. "Diese Informationen haben wir den Behörden mitgeteilt. Dies und das weitere Vorgehen wollten wir gemeinsam kommunizieren." Dass die Behörden illegale Software "entdeckt" hätten, sei das falsche Wort. "Wir selbst drehen jedes Steinchen um", so der Audi-Chef weiter.

Audi nutzte illegale Abgas-Software

Der Bundesverkehrsminister hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass Audi eine "unzulässige Abgas-Software" in den Oberklasse-Modellen Audi A8 und A7 mit V6- und V8-Dieselmotoren verwendet habe. "Nach unserer Analyse handelt es sich bei diesen Auffälligkeiten um eine sogenannte Lenkwinkel-Erkennung. Sie ist nach unserer Beurteilung eine unzulässige Abschalteinrichtung", so der Bundesverkehrsminister. Die Manipulationen seien am Mittwoch entdeckt worden.

Nur ein Programmierfehler?

Nach Auffassung des Ingolstädter Premiumautobauers handelt es nicht um den illegalen Einsatz einer Software, sondern „lediglich um einen Programmierfehler“ bei zwei Getriebearten. Demnach habe es zwischen 2010 und 2013 für 40 Wochen ein Problem mit einem Zulieferer gegeben. In dieser Zeit sei es zu Datenfehlern der Getriebesoftware gekommen.

Milliarden-Vergleich in den USA

Die Volkswagen-Premiumtochter hatte bereits vergangenes Jahr knapp zwei Milliarden Dollar wegen der Dieselverfahren in den USA zahlen müssen, wo die Ingolstädter 83.000 Autos mit Betrugssoftware verkauft hatten. "Als Konsequenz aus der Diesel-Affäre stellen wir bei Audi alles auf den Prüfstand", hatte Audi-Chef Rupert Stadler auf der Jahrespressekonferenz des Unternehmens im März erklärt. Die Aufarbeitung des Diesel-Skandals sei noch lange nicht abgeschlossen.

Audi hat mit dem Kraftfahrtbundesamt einen Rückruf der betroffenen Fahrzeuge vereinbart. 14.000 der betroffenen rund 24.000 Autos sind in Deutschland zugelassen. Der Rückruf wird voraussichtlich im Juli 2017 starten.

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