
Bosch soll laut Medienberichten an den Absprachen der deutschen Autobauern zum Thema AdBlue beteiligt gewesen sein. - Bild: Bosch
Der Spiegel beruft sich auf einen beim Bundeskartellamt in der vergangenen Woche eingegangenen weiteren VW-Schriftsatz. Das Schreiben enthalte Details zu möglichen Absprachen zwischen den Autobauern VW, Audi, Daimler, Porsche und Audi. Auch die Bild am Sonntag berichtet darüber unter Berufung auf interne Unterlagen.
Das Bundeskartellamt wollte sich auf Anfrage nicht zu den Berichten äußern. Ein Sprecher verwies auf ein früheres Statement, wonach die Behörde derzeit kein Verfahren zu möglichen Absprachen im technischen Bereich zwischen deutschen Autoherstellern durchführe.
Bosch erklärte, den Vorgang bisher "lediglich aus der Berichterstattung" zu kennen. "Es liegen uns diesbezüglich keinerlei Anfragen von deutschen oder europäischen Wettbewerbsbehörden vor", so ein Sprecher des Zulieferers. Daher könne sich das Unternehmen nicht dazu äußern.
"Alle wollen eine Limitierung"
Der Spiegel schreibt weiter, dass der zitierte Fall der bislang "heikelste unter den neuen Fällen" sei. Eine sparsame Dosierung führe letztlich dazu, dass die Stickoxide weniger gereinigt werden, Abgasgrenzwerte möglicherweise nur auf dem Teststand eingehalten werden und auf der Straße nicht mehr.
Die Harnstofflösung AdBlue wird bis heute eingesetzt, um giftige Stickoxide aus dem Motor in harmloses Stickstoff und Wasser umzuwandeln.
Nach einem Treffen der Unternehmen im Jahr 2006 habe ein Manager festgehalten: "Alle wollen eine Limitierung" der AdBlue-Einspritzung "wegen der begrenzten Größe der Harnstofftanks. Keiner will die wahre Motivation dieser Limitierung den Behörden (CARB, EPA) berichten", so der Spiegel. CARB und EPA sind die US-Umweltbehörden, die neun Jahre später den Dieselskandal enthüllten.
Die Autohersteller hätten Anfang 2008 gemeinsam über kritische Ablagerungen von AdBlue in der Abgasanlage diskutiert, die im Zweifel zu schweren Schäden führen können. Bosch habe den Herstellern Hinweise gegeben, wie sie Probleme bei der Abgasreinigung kostengünstiger lösen könnten, so Bild am Sonntag.
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