
Noch liegt jede Menge Geld im Fördertopf für Elektromobilität. - (Bild: Pixabay)
Die staatliche Prämie für den Kauf von Elektroautos stößt bei Privatleuten, Firmen und Kommunen insgesamt auf geringes Interesse, auch wenn die Nachfrage in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen ist. In den eineinhalb Jahren seit Einführung der Prämie gingen nur für etwas mehr als zehn Prozent der Gesamtsumme Förderanträge ein, wie "Die Welt" berichtete.
Die Zeitung bezieht sich auf Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), die am Mittwoch (3.1.) veröffentlicht wurden. Demnach wurden bislang 46.897 Anträge für einen Zuschuss beim Kauf eines E-Autos gestellt.
"Für diese Förderung stehen insgesamt 600 Millionen Euro zur Verfügung. Bis heute sind rund 65 Millionen Euro gebunden"sagte Bafa-Präsident Andreas Obersteller dem Blatt.
Der Bund fördert den Kauf eines Batterieautos oder Brennstoffzellenfahrzeugs mit 2.000 Euro. Für Plug-In-Hybride gibt es 1.500 Euro. Der Hersteller des jeweiligen Fahrzeugs muss dem Käufer mindestens den gleichen Betrag als Nachlass gewähren, damit die Förderung bewilligt wird. Die Fördermittel reichen für mehr als 300.000 Fahrzeuge.
Förderung privater Ladeinfrastruktur
Zuletzt verzeichnete das Bafa eine stetig steigende Nachfrage nach den Kaufprämien. So sei das Förderprogramm im Sommer 2016 mit etwa hundert Anträgen am Tag gestartet, nun habe sich der Wert auf 300 verdreifacht.
"Dennoch spreche einiges dafür, dass die Mittel nicht bis zum Ende der Förderung Mitte 2019 ausgeschöpft würden", sagte Obersteller. Der Bafa-Präsident regte an, das Geld anderweitig zur Förderung der E-Mobilität einzusetzen: "Die neue Bundesregierung könnte einen Teil des Budgets umwidmen und für die Förderung privater Ladeinfrastruktur bereitstellen." Diese Unterstützung könne etwa von Handwerkern, Hotelbetrieben oder Wohnanlagen genutzt werden.
Von den fast 47.000 Anträgen auf Kaufprämien entfielen laut der Bafa-Zahlen 24.500 auf Unternehmen und gut 21.600 auf Privatkunden. Staatliche Stellen hielten sich dagegen zurück: Nur 346 kommunale Betriebe und Zweckverbände nutzen die Prämie.
Als Grund für die schleppend angelaufene Nachfrage nach Elektro-Autos gilt das noch dünne Netz an Ladestationen. Da die Fahrzeuge zudem relativ geringe Reichweiten haben, sind viele Autokäufer skeptisch. Von ihrem ambitionierten Ziel, bis 2020 eine Million E-Autos auf deutsche Straßen zu bringen, hat sich die Bundesregierung bereits distanziert.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte nun ebenfalls, die Gelder für die Prämien anders zu verwenden. Die Förderung solle aber in den Aufbau elektrischer Flotten in Innenstädten fließen und nicht in private Ladeinfrastruktur. "Wenn öffentliche Gelder in Richtung Ladeinfrastruktur umgeleitet werden sollten, dann maximal in solche, die mit einem öffentlichen Nutzen verbunden ist, beispielsweise an Taxiständen oder an Parkplätzen für Carsharing-Fahrzeuge", erklärten die Umweltschützer.
Von diesen Marken sind die meisten E-Autos unterwegs

Auf Platz 10 der Automarken mit den meisten Elektroautos auf Deutschlands Straßen landet Kia (im Bild der Soul EV). 514 Elektro-Kias waren 1. Januar 2017 in Deutschland unterwegs. - Quelle: Statista, (Bild: Kia)

Mercedes (im Bild die Elektro-B-Klasse) landet auf Platz 9 des Rankings. 853 Strom-Mercedes waren am 1. Januar 2017 hierzulande angemeldet. - Quelle: Statista, (Bild: Daimler)

874 Elektro-Peugeot (im Bild der Ion) surrten am 1. Januar 2017 durch Deutschland. Das macht Platz 8 für die Franzosen. - Quelle: Statista, (Bild: Peugeot)

Mit am Stichtag 997 angemeldeten Elektroautos aus eigener Produktion landet Mitsubishi (im Bild der i-Miev) auf Platz 7. - Quelle: Statista, (Bild: Mitsubishi)

Auf Platz 6 summt Citroen (im Bild der C-Zero). 1.071 in Deutschland gemeldete Stromer hatten die Franzosen am 1. Januar 2017 auf dem Konto. - Quelle: Statista, (Bild: Citroen)

Nissan (im Bild der Leaf) hatte zum Stichtag 2.720 Elektroautos auf Deutschlands Straßen. Das macht Platz 5 im Ranking. - Quelle: Statista, (Bild: Nissan)

3.742 Elektro-BMW (im Bild der i3) waren am 1. Januar 2017 in Deutschland gemeldet. Damit kommen die Bayern auf Platz 4 im Ranking. - Quelle: Statista, (Bild: BMW)

Auf Platz 3 kommt VW (hier der up!). Insgesamt waren am Stichtag 4.477 Volkswagen mit Batterieantrieb hierzulande unterwegs. - Quelle: Statista, (Bild: VW)
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