
Siemens Gamesa ist die Windtochter des Dax-Konzerns Siemens Energy. - (Bild: manu / stock.adobe.com)
"Wir werden den lokalen Vertrieb in China einstellen", sagte Unternehmenschef Andreas Nauen in einem Interview mit der 'Wirtschaftswoche'. Zwar werde die Windtochter des Dax-Konzerns Siemens Energy weiterhin Windturbinen in Tianjin in China produzieren, aber nur für den Export etwa nach Japan. "Das lokale Direktgeschäft in China geben wir auf, weil es nicht mehr interessant für uns ist", sagte Nauen. China sei ein Markt für einheimische Hersteller.
Ähnliche Rückzugspläne hat Siemens Gamesa mit Hauptsitz im spanischen Zamudio auch für andere Märkte. "Wir stellen auch das Russland-Geschäft auf den Prüfstand", sagte Nauen. "Die Projekte dort sind sehr riskant, weil beispielsweise der Bau eines Windparks an Land nur in wenigen frostfreien Wochen im Jahr möglich ist." Auch in der Türkei "werden wir deutlich vorsichtiger sein." Ausschreibungen verpflichteten die Windradbauer zu einer hohen lokalen Fertigung. "Darauf würden wir in Zukunft verzichten."
Darüber hinaus will Nauen auch die Preise anheben. "Wir haben unsere Onshore-Windturbinen in der jüngeren Vergangenheit sehr oft zu Festpreisen verkauft", so Nauen. Das sei lange Zeit okay gewesen, weil die Turbinen oft zwölf bis achtzehn Monate nach Vertragsabschluss gebaut, geliefert und installiert worden seien.
Zuletzt habe es aber starke Preisschwankungen beim Material gegeben. Viele Rohstoffe wie Stahl seien sehr stark gestiegen. "Neue Projekte schließen wir deshalb jetzt mit Gleitpreisklauseln ab - so wie das bei Offshore-Windturbinen mit längerer Projektlaufzeit schon länger üblich ist." Zudem plant Siemens Gamesa eine Preiserhöhung für neue Windturbinen um drei bis fünf Prozent.
So machen Sie Ihre Lieferkette zukunftssicher

Häfen schließen wegen Corona und Zulieferer fallen aus. Container für den Transport scheinen nie dort zu sein, wo man sie braucht. Die Folge: Materialpreise schnellen in die Höhe. Gleichzeitig zieht die Nachfrage wieder an. Da ist es kein Wunder, dass fast zwei Drittel der deutschen Industriefirmen über Engpässe und Probleme bei Vorlieferungen als Hindernis für ihre Produktion klagen.
Wie können Unternehmen also den zahlreichen und unterschiedlichen Risiken ihre Spitze nehmen? Und wie kann Künstliche Intelligenz dabei unterstützen?
Diesen Fragen – und noch vielen weiteren – gehen wir bei unserem ersten Digitalen Thementag am 15. September nach.
Dafür haben wir für Sie unterschiedlichste Experten eingeladen, die Ihnen kompaktes Wissen rund um die resiliente Lieferkette vermitteln.
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

CIJ-Drucktechnik bewährt sich millionenfach
Die automatische Kennzeichnung in der industriellen Produktion erfordert robuste, leistungsfähige und zuverlässige Systeme. In den chemisch-technischen und kosmetischen Branchen bewähren sich insbesondere Continuous Inkjet-Druckverfahren (CIJ).Weiterlesen...

Industriestimmung auf tiefstem Stand seit fast zwei Jahren
Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich weiter verschlechtert. Die Zahlen und Hintergründe.Weiterlesen...

Tschüss Augsburg, hallo Leipzig: Grindtec zieht um
Nach mehr als 30 Jahren in Augsburg wechselt die Schleiftechnik-Messe Grindtec ihren Standort. Ab 2023 findet die Messe in Leipzig statt. Das ist nicht die einzige Änderung.Weiterlesen...

Ticker: Ukraine-Krieg trifft Wirtschaft
Putin schickt seine Truppen in einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Welche Auswirkungen das auf die Wirtschaft hat, lesen Sie hier in unserem Live-Ticker.Weiterlesen...

Maritime Zulieferer profitieren von starker Nachfrage
Die Umsätze sind zuletzt gesunken. Die Zulieferer für den Schiffbau sorgt das jedoch nicht. Inzwischen sind so viele neue Aufträge da, dass sie mit dem Abarbeiten kaum hinterherkommen.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit