In einer Pflichtmitteilung von SK Hynix hieß es am Freitag, der Konzern habe zusammen mit seinem Partner ein Gebot eingereicht. Details wurden darin allerdings nicht genannt. Schon im Februar hatten die Koreaner eine nicht bindende Offerte vorgelegt. Diesmal sei Bain Capital bei dem Gebot führend, sagte der Informant.
Zu den Interessenten an der Toshiba-Sparte, deren Verkauf dem Konglomerat helfen könnte fortzubestehen, gehören der Apple-Zulieferer Foxconn aus Taiwan sowie Broadcom und Western Digital aus den USA.
Toshiba ist mit seinen Verkaufsplänen in Konflikt zum US-Wettbewerber Western Digital geraten, mit dem der Konzern im Heimatland Japan gemeinsam Chips produziert. Western Digital behauptet, auf Basis der Joint-Venture-Verträge einen Verkauf des Speicherchipgeschäfts von Toshiba blockieren zu können, Toshiba bestreitet das. Western Digital hat im Laufe der Woche angekündigt, diese Frage in einem Schiedsverfahren klären zu lassen.
Toshiba kämpft mit den massiven Verlusten der US-Atomtechniktochter Westinghouse Electric, die im März Gläubigerschutz wegen Zahlungsunfähigkeit beantragt hat. Toshiba will sich mit dem Verkauf des Chip-Geschäftes eine bessere finanzielle Grundlage verschaffen. Am Montag hat der Konzern für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Verlust von 950 Milliarden Yen (7,7 Milliarden Euro) ausgewiesen.
SK Hynix käme bei einem Erfolg seines Gebots in der Rangfolge der Hersteller von NAND-Flash-Speichern deutlich nach vorn. Bei den Datenspeichern, die in Smartphones wie Servern gleichermaßen verbaut werden, rangiert der Konzern aus Icheon nach Daten der Marktforscher von IHS Markit derzeit auf Platz 5. Toshiba liegt bei NAND-Flash-Speichern weltweit auf Rang 2 hinter Samsung Electronics und vor Western Digital.
Eine Sprecherin von Toshiba wollte sich zu dem Gebot von SK Hynix nicht äußern.