Heinz-Juergen Prokop, Trumpf

Heinz-Jürgen Prokop, Mitglied der Gruppengeschäftsführung bei Trumpf, sieht die Zukunft der Fertigung in Industrie-4.0-Lösungen sowie dem Einsatz von künstlicher Intelligenz. - (Bild: Trumpf)

Wie werden sich die Geschäfte von Trumpf und der Branche 2019 aus Ihrer Sicht entwickeln?

Das vergangene Geschäftsjahr war das erfolgreichste in der Geschichte von Trumpf. Auch der Maschinenbau insgesamt vermeldete sehr ordentliche Zahlen. Doch der gute Konjunkturzyklus dauert nun schon fast neun Jahre an und wird irgendwann enden. Wir glauben jedenfalls bereits Anzeichen für einen Rückgang des Wachstums zu erkennen. Die Kunden sind angesichts der vielen geopolitischen Spannungen vorsichtiger geworden und stellen Investitionen zurück. Die Spannungen zwischen China und den USA beispielsweise führen zu rückläufigen Stückzahlen bei unseren 2D-Schneidanlagen in China.

"Die Kunden sind angesichts der vielen geopolitischen Spannungen vorsichtiger geworden und stellen Investitionen zurück." - Heinz-Jürgen Prokop

Wie weit und an welchen Stellen ist das Thema Digitalisierung in Ihrem Unternehmen bereits vorangeschritten?

Mittlerweile hat die Digitalisierung der Blechfertigung bei uns die nächste Stufe erreicht – mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Zuletzt haben wir eine KI-Lösung vorgestellt, mit der wir die Entnahmestrategien von Blechteilen unseres Laservollautomaten verbessern konnten. Wir setzen künstliche Intelligenz auch im Qualitätsmanagement, in der Produktion und im Service ein.

Trumpf bleibt Leitanwender und Leitanbieter für die vernetzte Industrie. Wir bauen unsere Technologieführerschaft mithilfe digitaler Lösungen weiter aus und beziehen dabei auch all unsere Mitarbeiter ein. Ihnen eröffnen sich dank der Digitalisierung neue Entwicklungschancen, denn wir bieten ihnen eine Vielzahl von Qualifikationsmöglichkeiten.

Mit welchen Produkten und mit welchen Technologien werden Sie im nächsten Jahr am Markt punkten können?

Sensoren, Software, Services und die Cloud sind die Zutaten für die intelligente Fertigung von morgen. Wir werden im Jahr 2019 dazu weitere Lösungen für die Optimierung von Fertigungsprozessen vorstellen. Denn hier ist noch deutlich mehr zu holen als auf den Maschinen. Dazu benötigen wir vor allem Lösungen zur digitalen Vernetzung.

So bieten wir bereits heute schon Möglichkeiten, Daten von Maschinen-, Werkzeugen- und Aufträgen per App auszuwerten. Unser brandneues System zur Indoor-Lokalisierung „Track&Trace“ ist Industrie 4.0 zum Anfassen. Es schafft vollkommene Transparenz über alle Materialbewegungen und deckt damit bei unseren Kunden ein enormes Potential für die Steigerung der Produktivität auf.

Mit welcher Schulnote (1-6) bewerten Sie die aktuelle Konjunktur?

Ich möchte nicht schwarzmalen und gebe eine 2-3. Wie in der Schule müsste man im Sommer aber nochmal schauen, ob diese Note noch verdient ist…

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