Die Trumpf Gruppe verzeichnet zum Abschluss des Geschäftsjahrs 2020/21 am 30. Juni 2021 ein leichtes Umsatzplus von 0,5 Prozent auf 3,50 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2019/20: 3,48 Milliarden Euro). Der Auftragseingang stieg deutlich um 19,7 Prozent auf einen Unternehmensrekordwert von 3,9 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2019/20: 3,3 Milliarden Euro).
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) entwickelte sich mit 370 Millionen Euro sehr positiv und stieg gegenüber dem Geschäftsjahr 2019/20 (309 Millionen Euro) um 19,5 Prozent. Im ersten Halbjahr konnte Trumpf das Ergebnis trotz niedrigem Umsatzniveau durch eine Steigerung der Produktivität, die Veränderung des Produktmixes sowie konsequente Einsparungen bei den Sachkosten stabilisieren. Im zweiten Halbjahr legte das Ergebnis durch den höheren Umsatz deutlich zu. Auch aufgrund der Investitionszurückhaltung erzielte das Unternehmen eine EBIT-Rendite in Höhe von 10,5 Prozent (Vorjahr: 8,9 Prozent).
Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Gruppengeschäftsführung von Trumpf: „Dank eines konsequenten Krisenmanagements ist Trumpf gut durch die Pandemie gekommen. Infolge der stark anziehenden Nachfrage sind wir mit einem unerwartet hohen Auftragseingang in das neue Geschäftsjahr gestartet. Dennoch bleibt für die kommenden Monate die große Unsicherheit bestehen, wie sich die Engpässe in den globalen Lieferketten bei Chips, die Inflation, die steigenden Energiepreise und ihr Effekt auf die Transportkosten und -kapazitäten auf unser Geschäft auswirken werden.“
Größte Einzelmärkte von Trumpf
Deutschland ist mit 579 Millionen Euro Umsatz immer noch der größte Einzelmarkt, dicht gefolgt vom größten asiatischen Einzelmarkt China. Dort stieg der Umsatz nach einem schwachen Vorjahr um 50,7 Prozent auf 525 Millionen Euro. Drittgrößter Markt für Trumpf waren die USA mit 485 Millionen Euro, auf dem vierten Rang folgen die Niederlande als größter europäischer Einzelmarkt mit 460 Millionen Euro, bedingt durch das EUV-Geschäft mit dem Kunden ASML.
Corona-Infektionen und Entwicklung der Mitarbeiterzahlen
Zum Stichtag 30.6.2021 verzeichnete das Unternehmen weltweit 877 Corona-Infektionen, davon 114 in Ditzingen.
Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Trumpf ist im Berichtszeitraum abermals gestiegen. So wurden insbesondere in den Wachstumsfeldern EUV und Elektronik neue Stellen geschaffen. Zum Stichtag 30.06.2021 beschäftigte das Unternehmen weltweit 14.767 Mitarbeiter (Vorjahr: 14.325). In Deutschland waren 7.602 Mitarbeiter tätig, davon 4.400 am Stammsitz in Ditzingen. Im Berichtsjahr absolvierten 517 junge Menschen eine Ausbildung oder ein Studium an der Dualen Hochschule. Die Ausbildungsquote lag damit bei 3,6 Prozent auf Vorjahresniveau (3,6 Prozent).
Investitionen und Akquisitionen, hohe Entwicklungskostenquote
Wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie wurden die Investitionen im vergangenen Geschäftsjahr zurückgefahren. Das Unternehmen investierte insgesamt 145 Millionen Euro in Grundstücke und Bauten, technische Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Das sind 25,2 Prozent weniger als im Vorjahr (194 Millionen Euro).
Mit Wirkung zum 16. Juli 2020 wurde im Zuge einer Partnerschaft im Bereich der Ortungstechnologie UWB die Mehrheitsbeteiligung an der BeSpoon SAS an den Halbleiterhersteller STMicroelectronics veräußert. Mit Vertrag vom 18. März 2021 hat Trumpf den spanischen Softwareanbieter Lantek übernommen. Lantek entwickelt, implementiert und wartet Software für die Blech- und Metallbearbeitung mit beliebigen Schnitttechnologien.
Trumpf blieb auch im Geschäftsjahr 2020/21 ein sehr forschungsintensives Unternehmen. So lagen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung mit 382 Millionen Euro leicht über Vorjahr (377 Millionen Euro). In Relation zum Umsatz hat sich die Entwicklungskostenquote dadurch auf 10,9 Prozent (Vorjahr: 10,8 Prozent) erhöht.
Neues „Bündnis für Arbeit 2025“
Geschäftsleitung und Betriebsrat haben sich mit Wirkung zum 1. Januar 2022 auf ein neues Bündnis für Arbeit für die Standorte Ditzingen, Gerlingen und Hettingen verständigt. Unter anderem wird damit das mobile Arbeiten bei Trumpf neu geregelt. Waren in der Vor-Corona-Zeit bisher 20 Prozent der Arbeitszeit als mobiles Arbeiten möglich, werden Abteilungen und Teams künftig eine deutlich größere Flexibilität erhalten. Trumpf geht damit den Weg von einer Anwesenheitskultur zu einer Ergebniskultur – genaue Prozent- oder Stundenvorgaben durch das Unternehmen wird es nicht mehr geben. Die konkrete Ausgestaltung übernehmen die Führungskräfte mit ihren Teams.
Ebenfalls flexibler werden die Arbeitszeitkonten. Überzeiten, die angeordnet oder vom Mitarbeiter als notwendig für ein Projekt gesehen wurden, werden künftig hälftig auf ein sogenanntes Konjunkturkonto und auf ein Mitarbeiterkonto eingebracht. Das Konjunkturkonto steht als Sicherheit für konjunkturelle Schwankungen zur Verfügung, die Zeiten auf dem Mitarbeiterkonto können in Freizeit oder teilweise in Geld umgewandelt werden. Sämtliche außertariflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden fortan auf Basis der Vertrauensarbeitszeit bei Trumpf tätig sein.
Quelle: Trumpf GmbH + Co. KG