Siemens setzt seinen Wachstumskurs fort, verkündeten der Vorstandsvorsitzende Roland Busch und der Finanzvorstand Ralf P. Thomas auf der Jahrespressekonferenz des Konzerns. Das Geschäftsjahr 2023 geht mit Rekordzahlen zu Ende und auch 2024 soll sehr positiv verlaufen.

Siemens setzt seinen Wachstumskurs fort, verkündeten der Vorstandsvorsitzende Roland Busch und der Finanzvorstand Ralf P. Thomas auf der Jahrespressekonferenz des Konzerns. Das Geschäftsjahr 2023 geht mit Rekordzahlen zu Ende und auch 2024 soll sehr positiv verlaufen. (Bild: Siemens AG)

Mit einem Rekordgewinn hat Siemens das vergangene Geschäftsjahr abgeschlossen. Nach Steuern verdiente der Konzern 8,5 Milliarden Euro, wie er in München mitteilte. Das entspricht fast dem Doppelten des Vorjahreswertes. Dieser hatte allerdings unter den Folgen des Ukrainekrieges und einer Wertberichtigung auf das Aktienpaket an der ehemaligen Tochter Siemens Energy gelitten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte es für Siemens keine derartigen Rückschläge gegeben. Es ist sogar das Gegenteil der Fall: Die zwischenzeitliche Erholung der Energy-Aktie sorgte im zweiten Geschäftsquartal für einen kräftigen Buchgewinn, der zum aktuellen Rekord beiträgt.

Der Rekordgewinn ist daher nicht der einzige historische Höchstwert. „Das Geschäftsjahr 2023 war ein Jahr mit zahlreichen Rekorden: In unserem industriellen Geschäft erreichten wir bei Ergebnis und Profitabilität die höchsten Werte aller Zeiten“, berichtet Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG, auf der Jahrespressekonferenz. „Unseren Gewinn nach Steuern haben wir fast verdoppelt und so einen historischen Höchststand erreicht.“

Auch Umsatz und Auftragseingang stiegen. Auf vergleichbarer Basis legte der Umsatz um 11 Prozent auf 77,8 Milliarden Euro zu, der Auftragseingang um 7 Prozent auf 92,3 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand lag zum Ende des Geschäftsjahres am 30. September bei 111 Milliarden Euro.

Strategie mit Fokus auf langfristige Trendthemen zahlt sich aus

Der Erfolg des Unternehmens gründe darauf, dass Siemens auf langfristige Wachstumstrends setze. Automatisierung, Digitalisierung, Elektrifizierung und Nachhaltigkeit spielen dabei eine bedeutende Rolle. „Mit unseren Technologien unterstützen wir unsere Kunden dabei, relevant und wettbewerbsfähig zu bleiben, langfristig Werte zu schaffen“, so Busch. „Und vor allem unterstützen wir sie dabei, die größten Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen: den Mangel an Arbeitskräften, die Resilienz in Wertschöpfungsketten, und natürlich den Klimawandel.“

Vor drei Jahren sei der Konzern als führendes Technologieunternehmen mit der Strategie gestartet, die reale und die digitale Welt zu verbinden. Nun sei man sehr gut positioniert, um künftig noch mehr zu erreichen, und das zunehmend schneller und wendiger.

Ein weiterer Erfolgsfaktor sei die zunehmende Skalierung der Produkte. „Wir lösen wiederkehrende Probleme unserer Kunden auf standardisierte Weise“, erläutert der Vostandsvorsitzende. Und das geschehe „mit hoch innovativen Technologien und zusammen mit unserem schnell wachsenden Ökosystem von Partnern.“

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Ausblick auf 2024: Voraussichtlich schwacher Start mit späterer Erholung

Insgesamt ist Siemens für das kommende Geschäftsjahr zuversichtlich: „Aus heutiger Perspektive und trotz der erwarteten gedämpften wirtschaftlichen Entwicklung weltweit, erwarten wir 2024 erneut ein wertsteigerndes Wachstum“, sagt Busch. Der Umsatz soll mit 4 bis 8 Prozent moderat steigen. Hier mache sich unter anderem bemerkbar, dass die Kunden in einigen Bereichen Lagerbestände abbauen.

Die Prognose für den Siemens-Konzern im Geschäftsjahr 2024 beruht auf der Annahme, dass die geopolitischen Spannungen nicht weiter zunehmen. Unter dieser Bedingung wird erwartet, dass das industrielle Geschäft weiter profitabel wachsen wird.

„Für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2024 erwarten wir eine schwache wirtschaftliche Entwicklung mit einer eher verhaltenen Nachfrage, insbesondere in China und in Deutschland, sowie darüber hinaus den Abbau von Lagerbeständen in unseren wichtigsten Ländern“, erläutert Finanzchef Ralf P. Thomas die Prognose. „Ab der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2024 gehen wir davon aus, dass sich eine Erholung einstellen wird.“

Siemens AG Jahrespressekonferenz 2023
Zu Beginn der Jahrespressekonferenz 2023: Siemens-Finanzvorstand Ralf P. Thomas (links) und Vorstandsvorsitzender Roland Busch im Auditorium des Siemens-Headquarters in München. (Bild: Siemens AG)

Digital Industries prognostiziert für das Geschäftsjahr 2024 eine Entwicklung der Umsatzerlöse auf vergleichbarer Basis in einer Bandbreite von 0 bis 3 Prozent. Dies basiere auf der Annahme, dass nach Abbau der Vorräte bei Kunden die weltweite Nachfrage in den Automatisierungsgeschäften vornehmlich in China in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres wieder anziehen wird. Die Ergebnismarge wird zwischen 20 und 23 Prozent erwartet.

Smart Infrastructure erwarte 2024 ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis zwischen 7 und 10 Prozent und eine Ergebnismarge in einer Bandbreite von 15 Prozent bis 17 Prozent.

Mobility beabsichtige, im nun laufende Geschäftsjahr ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis zwischen 8 und 11 Prozent zu erzielen. Die Ergebnismarge wird zwischen 8 und 10 Prozent erwartet.

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