Insolvente MV-Werften.

Für die Zukunft der insolventen MV-Werften werden am Dienstag entscheidende Weichen gestellt. (Bild: Idanupong - stock.adobe.com)

Nachdem die Werftengruppe am 10. Januar beim Amtsgericht Schwerin für insgesamt acht Gesellschaften Insolvenzanträge angemeldet hatte, wird das Gericht nun voraussichtlich das Insolvenzverfahren eröffnen. Damit ist dann auch der Weg frei für die Transfergesellschaften, die früheren Angaben zufolge 1.834 Beschäftigte aufnehmen sollen.

Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund hatte am Montagnachmittag dem Kauf des Werftgeländes zugestimmt. Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) hatte angekündigt, dass sich dort künftig mehrere Firmen aus der maritimen Branche ansiedeln wollen. Die Verträge zur Übernahme der Werft am Strelasund sind zwischenzeitlich von Morgen und der Hansestadt Stralsund unterzeichnet worden.

Am Dienstagnachmittag will Insolvenzverwalter Morgen auf der Warnemünder Werft über den Stand der Verhandlungen mit möglichen Investoren berichten. Während für das in Wismar zu 75 Prozent fertige Kreuzfahrtschiff "Global Dream" Interessenten gesucht werden müssen, die den Bau zu Ende bringen, gestaltet sich auch in Warnemünde die Investorensuche schwierig. Morgen hatte vergangenen Freitag gesagt, dass er Gespräche mit Netzbetreibern für den Bau von Offshore-Umspannplattformen, mit Reedereien und anderen Werften führe. Auf der Werft in Warnemünde liegen bereits die ersten fertigen Bauteile des baugleichen Kreuzfahrtschiffes "Global 2". Es sollen schon mehrere Hundert Millionen Euro investiert worden sein.

Im Laufe der Woche soll auch über die Zukunft der ebenfalls zur MV-Werften-Gruppe gehörenden Lloyd-Werft Bremerhaven entschieden werden. Diese Werft mit 230 Mitarbeitern sei liquide, sagte Morgen. Der Schiffs- und Jachtbauer Al Seer Marine aus dem arabischen Emirat Abu Dhabi hatte jüngst sein Kaufinteresse angemeldet. Sollte der Verkauf zustandekommen, werde der Insolvenzantrag für die Lloyd-Werft Bremerhaven zurückgezogen.

Auf den MV Werften mit Standorten in Wismar, Stralsund und Rostock-Warnemünde wurden zuletzt Kreuzfahrtschiffe gebaut, für die der Markt im Zuge der Pandemie aber zusammenbrach. Bei seinem Besuch vor zwei Wochen in Wismar hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gesagt, dass die Werften mit Hilfe des Bundes für die angestrebte Weiterführung und einen Neustart rechnen können. Voraussetzung sei die Erschließung neuer Geschäftsfelder und die Vorlage tragfähiger Konzepte.

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dpa