Korrosion: Die Rettung des Schiffshebewerks Niederfinow
Korrosion drohte, dem ältesten aktiven Schiffshebewerk Deutschlands in Niederfinow, den Garaus zu machen. Stahlbauprofis retteten den "Schiffsfahrstuhl".
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1934 wurde das Schiffshebewerk Niederfinow in Betrieb genommen. -(Bild: Daniela Espitia)
Oberer und unterer Andichtrahmen hatten durch Korrosion Schaden genommen. -(Bild: Daniela Espitia)
Bis zu 20 Mann waren, Tag für Tag, auch an den Wochenenden, vor Ort. -(Bild: Daniela Espitia)
Viel Handarbeit war gefragt, weil konstruktive Stahlteile an schwer zugänglichen Positionen ausgetauscht werden mussten. -(Bild: Daniela Espitia)
Über eine Vielzahl an Gerüsten gelangten die Arbeiter an ihre diversen Einsatzstellen. -(Bild: Daniela Espitia)
Nur mit glasklaren Absprachen und Teamwork konnte das Hebewerk erfolgreich saniert werden. -(Bild: Daniela Espitia)
Über dieses Tor fahren die Schiffe in die "Badewanne" ein. Gefüllt hängt dieser 4.300 Tonnen schwere Trog an 256 Stahlseilen. Er ist 85 Meter lang und zwölf Meter breit. -(Bild: Daniela Espitia)
Das Tor schließt den Trog gegen den Kanal ab. -(Bild: Daniela Espitia)
Das neue Hebewerk Niederfinow aus Stahlbeton soll 2025 in Betrieb gehen. -(Bild: Daniela Espitia)
Gut gelaufen - und der Folgeauftrag ist auch schon sicher. -(Bild: Daniela Espitia)
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Das älteste Schiffshebewerk Deutschlands, das noch in Betrieb ist, steht in Brandenburg. Dieses einzigartige Technikdenkmal aus Stahl am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals gilt als Touristenattraktion. Jetzt haben sich die Stahlbauer der Schorisch Gruppe daran gewagt, den Andichtrahmen an Europas ältestem "Fahrstuhl" für die Schifffahrt aufwändig zu sanieren.
Das Schiffshebewerk Niederfinow wurde 1934 in Betrieb genommen. Doch eigentlich, sagt Stefan Kotter vom Stahlbau-Kompetenzzentrum in Karstädt, "dürfte es nach heutigem Stand der Technik gar nicht funktionieren." Dennoch haben der Ingenieur und sein Team im Auftrag des
Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Eberswalde die besonders schwierige Aufgabe angepackt, die Tragkonstruktion des oberen Andichtrahmens instand zu setzen. Oberer und unterer Andichtrahmen haben durch Korrosion Schaden genommen. Nachdem der untere Rahmen bereits instandgesetzt worden ist, war nun der obere an der Reihe.
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Auf dieser Baustelle war viel Handarbeit gefragt, weil konstruktive Stahlteile an schwer zugänglichen Positionen ausgetauscht werden mussten. "Das war wohl der schwierigste Part, den wir zu meistern hatten", erinnert sich der Projektleiter, "bis zu 20 Mann waren auch an den Wochenenden vor Ort, um den Großauftrag in relativ kurzer Zeit zu stemmen."
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Der 134 Kilometer lange Oder-Havel-Kanal verbindet seit über 100 Jahren zwei bedeutende Schifffahrtsstraßen miteinander. Bei Niederfinow sorgt der Wasserstraßen-Fahrstuhl dafür, dass die Schiffe das 36 Meter hohe Gefälle überwinden können. Damals haben sich die Konstrukteure eine imposante Stahlkonstruktion ausgedacht, die von fünf Millionen Nieten zusammengehalten wird und heute noch sehr modern auf ihren Betrachter wirkt.
Das Schiffshebewerk misst 94 Meter Länge und ist 27 Meter breit. Der Koloss aus 14.000 Tonnen Stahl funktioniert tatsächlich wie ein Aufzug.
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Schiffe, die den Höhenunterschied überwinden sollen, fahren in eine riesige, mit Wasser gefüllte "Badewanne" ein. Gefüllt hängt dieser 4300 Tonnen schwere Trog an 256 Stahlseilen.
Er ist 85 Meter lang und zwölf Meter breit. Ausgleichsgewichte aus Beton sorgen beim Heben und Senken während der 20-minütigen Schleusung für die Balance. Nur fünf Minuten dauert die von Elektromotoren angetriebene Aufzugfahrt vom Kanal in die 36 Meter tiefer fließende Oder und zurück.
Der 16 Tonnen schwere Andichtrahmen ist das Verbindungsstück zwischen Vorlandbrücke und Trog. Für die Sanierung musste er über Schienen aus dem Schiffshebewerk gezogen und auf einem Schwerlast-Arbeitsgerüst abgestellt werden. Schutzgerüst und Schutzeinhausung wurden gebaut, damit der Andichtrahmen sandgestrahlt und komplett instandgesetzt werden konnte. Außerdem mussten tragende Teile ausgetauscht werden.
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Anschließend wurden bis zu vier Schichten Farbe aufgebracht, da die einzelnen Bauteile im laufenden Betrieb relativ stark beansprucht werden.
Die Stahlbau-Experten haben schon einen Folgeauftrag sicher. In den nächsten drei Jahren werden die Karstädter 180 der 256 Gegengewichtsseile, teilweise bei laufendem Betrieb, wechseln. Jedes dieser Stahlseile ist 56 Meter lang, hat einen Durchmesser von 52 Millimeter und wiegt 700 Kilogramm.
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